Aufruf: #Ich krieg weniger

Martin Zellerhoff - #ich krieg weniger - Verteilplan der VG Bild-Kunst

Diskussion zum neuen Verteilplan der VG Bild-Kunst

Ihre Stimmen für die Künstler*innen  - Gegen den neuen Verteilungsplan der VG Bild-Kunst

Der bbk berlin empfiehlt allen  Künstler*innen, die Mitglieder der VG Bild-Kunst sind, 

  • ihr Stimmrecht an Martin Zellerhoff, Initiator von #Ich krieg weniger zu übertragen. Der Künstler Martin Zellerhoff will dort gegen einen Antrag stimmen, mit dem ein neuer Verteilplan für Einnahmen aus Geräteabgaben und digitale Werknutzungen beschlossen werden soll.

oder

  • ihr Stimmrecht in der kommenden Mitgliederversammlung der VG Bild-Kunst am 29. Juli 2017 in Bonn  durch eigene Teilnahme selbst wahrzunehmen.

Sie können Ihr Stimmrecht auch dann an Martin Zellerhof übertragen, wenn sie bereits eine Stimmrechtsübertragung an einen der Bundesverbände vorgenommen haben sollten. (Kein Problem: Nur die letzte Stimmrechtsübertragung zählt!)

Zur Erläuterung:
Der Mitgliederversammlung der VG Bild-Kunst in Bonn am 29. Juli 2017 liegt ein Antrag zur Änderung des „Verteilplans Privatkopie digital“ vor, der für viele Künstler*innen erhebliche finanzielle Einbußen nach sich ziehen wird.

Der Antrag sieht vor, dass die Verwertungsgesellschaft einen erheblichen Teil ihrer Einnahmen aus der „Geräteabgabe“ der Hersteller von kopierfähigen Geräten als „Kopierabgabe Kunstausstellungen“ künftig nach einem neuen Punktesystem verteilen soll.

Die Vergütungsansprüche werden nicht mehr an der tatsächlichen digitalen Nutzung der urheberrechtlich geschützten Werke festgemacht, sondern an künstlerischen Aktivitäten, die damit nichts oder nur indirekt zu tun haben, nämlich allein daran, ob und wo ein/e Künstler*in ausstellt. Damit werden die Einnahmen der VG Bild-Kunst unabhängig von der Medienpräsenz der jeweiligen Künstler*innen verteilt! Klar ist, dass Künstler*innen, die bisher digitale Werknutzungen gemeldet und dafür Vergütungen erhalten haben,

- wenn sie nicht zufällig gleichzeitig ausstellen -

überhaupt nicht mehr an der Ausschüttung teilnehmen werden. Stattdessen können nur noch Ausstellungsbeteiligungen gemeldet werden. Deren digitale Präsenz wird willkürlich angenommen. Durch entsprechende Wertungsfaktoren werden dabei Ausstellungsbeteiligungen an prominenten Ausstellungsorten und somit eine hohe Marktpräsenz privilegiert.

Damit wird der Grundstein einer Umverteilung von unten nach oben gelegt! 

Der Entwurf für den neuen Verteilungsplan der VG Bild-Kunst ist weder inhaltlich noch juristisch ausgereift.  

Eine gerechte Verteilung sieht anders aus.

Mit einer echten Vergütung von Werknutzungen in Ausstellungen und einer dringend notwendigen Reform des Urheberrechtes, die Bildende Künstler*innen endlich allen anderen Urheber*innen gleichstellt, hat die „Kopierabgabe Kunstausstellung“ nichts zu tun.

An der gründlichen Diskussion - gerade auch mit Befürwortern des Antrags, Dr. Urban Pappi und Werner Schaub nahmen als Vertreter der VG Bild-Kunst teil -, am 12. Juli im ExRotaprint im Berliner Wedding organisiert vom Bildungswerk des bbk berlin beteiligten sich Fachleute und zahlreiche Künstler*innen.

Zur weiteren Information:

Die Berliner Urheberrechtlerin Dr. Miriam Kellerhals - Kurze rechtliche Stellungnahme zur Pressemitteilung vom 05.06.2017 der „Initiative Ausstellungsvergütung“ betreffend  „Die Kopiervergütung Kunstausstellungen“ der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst:

PM „Kopiervergütung Kunstausstellungen“ der VG Bild-Kunst - Die „Initiative Ausstellungsvergütung“ begrüßt den Vorstoß der VG Bild-Kunst.