25.07.2022 | Pressespiegel zur PM des bbk berlin: "Berliner Kunsthalle"- ein Etikettenschwindel

Streit um die Kunsthalle - blau

Der bbk berlin fasst die Reaktionen in den Medien seit seiner Pressemitteilung vom 28. Januar zusammen. Welche Interessen vertritt der Verein "Stiftung für Kunst und Kultur e.V.", der die "Berliner Kunsthalle" betreibt? Und welche Rolle spielt das Land Berlin bei dieser Namens- und Repäsentationsaneignung? Die Debatte geht weiter und Konzepte werden entwickelt:

24.07.2022 | Berliner Zeitung, Berlin setzt Smerling vor die Tür: Kommt nun in Tempelhof die „Halle für alle“?, Ingeborg Ruthe: Die Kunsthalle Tempelhof von Walter Smerlings Stiftung ist Geschichte. Endlich thematisiert der Senat die Hangars 2/3 – Berliner Künstler dürfen hoffen. [...] Die Kunst- und Kulturszene, gestärkt vom Berliner Berufsverband Bildender Künstler (BBK) und motiviert vom Transformationsbündnis Tempelhof, das dem Senat einen so klaren wie fairen Nutzungsplan vorgelegt hatte, feierte den Abgang des Bonner Privatvereins am 30. Mai mit einer bunten, kreativen, demonstrativen Aktion vor den Hangars 2/3. [...] Abermals entlud sich der Ärger, die Enttäuschung, der Zorn der nach Partizipation dürstenden Berliner Künstlerschaft (40.000 an der Zahl). Im Juli, kurz vor der politischen Sommerpause, wurde der Druck so groß, dass der rot-grün-rote Senat, nach vorheriger Verschiebung, endlich ernsthaft beriet. Nun heißt es, eine erneute Vergabe an den Bonner Privatverein  sei endgültig vom Tisch. Ab 2023 werde es  für die Hallen geben. Zoe Miller vom bbk berlin reagiert erleichtert, denn damit würde eine Forderung von mehreren Initiativen erfüllt, die sich für eine Einbindung der Stadtgesellschaft in die Planungen für Tempelhof einsetzen. Aber ist darauf nun wirklich Verlass? Gibt es das auch schwarz auf weiß? Nach allem, was bisher geschah, nach all den jahrelangen halb öffentlichen Veranstaltungsformaten in den Hangars und mit dem Wissen um den maroden Zustand der Flughafengebäude, dazu diese Zuständigkeitsverweise der einen Senatsbehörde auf die andere – da ist Skepsis durchaus angebracht. Denn nötig ist der klare, alle Hinterzimmer-Kungeleien ausschließende politische Wille. Und zudem die finanzielle Großmut des Landes Berlin, seiner Kunstszene diesen sanierungsbedürftigen Sehnsuchtsort zu überlassen. Dann hätten wir, nach über 30 Jahren, wieder eine echte Kunsthalle Berlin.
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/berlin-setzt-smerling-vor-die-tuer-kommt-nun-in-tempelhof-die-halle-fuer-alle-li.249190

21.07.2022 | rbbKultur - Aus für die "Kunsthalle Tempelhof" - Wie soll es weitergehen? Ein Gespräch mit Zoë Claire Miller vom Berliner Berufsverband Bildernder Künstler*innen e.V: Jetzt also doch das Aus für die sogenannte "Kunsthalle Tempelhof": Monatelang war darüber gestritten worden, wie es mit den Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof weitergeht. Seit Anfang des Jahres hatte der Bonner Kulturmanager Walter Smerling dort Ausstellungen in der von ihm so getauften "Kunsthalle Tempelhof" organisiert, er hatte einen Deal mit Berlins Ex-Bürgermeister Michael Müller geschlossen: Bis zu einer ordentlichen Vergabe der Räumlichkeiten darf Smerling in den Hangars Ausstellungen zeigen, dafür bezahlt er keine Miete. Der Aufschrei in einem Teil der Berliner Kunstszene war groß. Die Kritik: Ein privater Kulturmanager wird unterstützt mit öffentlichen Geldern; mangelnde Einbeziehung lokaler Künstler; unsaubere politische Verstrickungen. Nachdem der Berliner Senat den Mietvertrag mit Smerling vor Kurzem trotzdem verlängert hatte, hat er nach dem öffentlichen Druck diese Woche zurückgerudert: Das Areal wird nun doch nicht weiter an Smerlings private Stiftung vermietet. Der Berufsverband Bildender Künstler*innen Berlin hat von Anfang an stark gegen die "Kunsthalle" protestiert, die Sprecherin des Verbandes Zoë Claire Miller ist jetzt am Telefon.
https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/schema/sendungen/der_morgen/archiv/20220721_0600/fruehkritik_0745.html

21.07.2022 rbb Kulturradio: Aus für die "Kunsthalle Tempelhof". Wie soll es weitergehen? Ein Gespräch mit Zoë Claire Miller vom berufsverband bildernder künstler*innen berlin

21.07.2022 | Monopol Magazin, Eine neue Ära für Tempelhof?, Die umstrittene private Kunsthalle Berlin im Flughafen Tempelhof ist offenbar vom Tisch. Im Radio bei Detektor FM erklärt Monopol-Redakteurin Saskia Trebing die Hintergründe und neue Pläne für das Areal in der Hauptstadt: (...) In mehreren offenen Briefen und Boykottaufrufen hatten Künstlerinnen, Künstler und Kulturschaffende gegen die Institution protestiert - aus ihrer Sicht ein "zynisches, neoliberales Vehikel", das sich durch seinen Namen als öffentliches Haus getarnt habe, um mit den Tempelhof-Hallen einen der größten und repräsentativsten landeseigenen Räume mit privaten Interessen zu besetzen. (...)
https://www.monopol-magazin.de/radio-ende-kunsthalle-berlin-eine-neue-aera-fuer-tempelhof
Radiobeitrag direkt auf detektor.fm, Moderation: Lars Feyen: Der Flughafen Tempelhof befindet sich mitten in der deutschen Hauptstadt. Flugzeuge landen dort schon lange nicht mehr – aber die großen Hallen und Anlagen, die sind noch da. Und: sie werden auch weiterhin genutzt, zum Beispiel für Veranstaltungen oder Kunstausstellungen. In Tempelhof war auch die private „Kunsthalle Berlin“ untergebracht. Diese war seit ihrer Entstehung immer wieder in die Kritik geraten. Warum die Kunsthalle Berlin nun ein eher unrühmliches Ende gefunden hat und welche Lehren für die Berliner Kunstszene aus der ganzen Geschichte zu ziehen sind, das erklärt Saskia Trebing von Monopol im Frühgespräch.
https://soundcloud.com/detektorfm-wort/kuntshalle-berlin-was-passiert-in-tempelholf

21.07.2022 | Bonner General-Anzeiger+, Aus für Kunsthalle Berlin : Ende eines Gastspiels
https://ga.de/news/kultur-und-medien/bonner-verein-stiftung-fuer-kunst-und-kultur-aus-fuer-kunsthalle-berlin_aid-73286597

19.07.2022 | TSP+, Nach Protest der Kunstszene: Berliner Senat will nun doch Ende der privaten „Kunsthalle Tempelhof“ beschließen, Teresa Roelcke und Julius Betschka: Der Senat hatte einem umstrittenen Kulturmanager zwei Hangars im Ex-Flughafen günstig überlassen – und die Nutzung gerade erst verlängert. Jetzt revidiert er sich. (...) Der vorangegangene Senat unter Michael Müller (SPD) hatte ihm (Red.: Smerling) zugesagt, die Flächen ab Januar 2022 für zwei Jahre kostenlos nutzen zu dürfen und lediglich die Hälfte der monatlichen Betriebskosten, also 50.000 Euro statt 100.000 Euro pro Monat, aufbringen zu müssen. „Das sind in zwei Jahren 1,2 Mio. Euro – das Doppelte dessen, was der Landeshaushalt für Kunstankäufe sämtlicher Kunstinstitutionen des Landes vorsieht“, beklagte der berufsverband bildender künstler:innen berlin (bbk berlin). (...) Der öffentliche Druck führte dazu, dass die Nutzung der beiden Hangars durch Smerlings Verein eigentlich Ende Mai auslaufen sollte. In seiner Sitzung am 14. Juni entschied der mehrheitlich von der SPD-geprägte Aufsichtsrat der senatseigenen Tempelhof Projekt GmbH allerdings, einen weiteren Nutzungsvertrag an den Verein „Stiftung für Kunst und Kultur e.V.“ zu geben. (...) Im Anschluss trat deshalb die parteilose ehemalige Kultursenatorin und Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds Adrienne Goehler aus dem Aufsichtsrat zurück. Diese erneute Vergabeentscheidung verschließe „sich der öffentlichen Debatte und beschädigt so das Vertrauen in die Berliner Politik und das Potential des Ortes“, schrieb Goehler in ihrem Rücktrittsschreiben. Sie halte die Vergabe an Smerling für „grundfalsch“. Erst der Rücktritt des prominenten Aufsichtsratsmitglieds Goehler scheint den Senat nun zum Umdenken bewogen zu haben. Insbesondere die Senatskulturverwaltung von Klaus Lederer (Linke) soll sich dafür stark gemacht haben, heißt es. Smerling soll den Flughafen Tempelhof nun nicht länger für seine „Kunsthalle“ nutzen können.
https://plus.tagesspiegel.de/berlin/nach-protest-der-kunstszene-berliner-senat-will-nun-doch-ende-der-privaten-kunsthalle-tempelhof-beschliessen-544215.html

19.07.2022 | Morgenpost, Berliner Senat will vielfältige Kunst uin Tempelhof-Hangars, dpa: Der Berliner Senat will eine breite künstlerische Nutzung zweier großer Hangars am früheren Flughafen Tempelhof sicherstellen. Dazu beschloss er am Dienstag, spätestens ab August 2023 ein klar geregeltes, transparentes Vergabeverfahren für die Räumlichkeiten einzuführen. Gleichzeitig verständigte sich der Senat darauf, bis dahin eine Zwischenutzung zu ermöglichen, wie ein Sprecher der Kulturverwaltung auf dpa-Anfrage nach einem Bericht des «Tagesspiegel» erläuterte. Geplant sei, entsprechende Konzepte und Ideen verschiedener Beteiligter in den kommenden Monaten zusammenzuführen. Die Idee des Veranstalters Walter Smerling vom privaten Bonner Verein «Stiftung für Kunst und Kultur», in den Hangars eine «Kunsthalle Berlin» zu etablieren, ist damit vom Tisch. Gegen das Projekt hatte es heftigen Widerstand aus der Berliner Kunst- und Kulturszene gegeben. Die Befürchtung war, dass es einheimischen Künstlerinnen und Künstlern keinen oder zu wenig Raum bieten würde. Zuletzt hatte Smerling in den Hangars II und III eine Ausstellung mit Skulpturen aus rund 1000 Tonnen Stahl des französischen Bildhauers Bernar Venet realisiert.
https://www.morgenpost.de/berlin/article235936631/Berliner-Senat-will-vielfaeltige-Kunst-in-Tempelhof-Hangars.html

27.06.2022 | Berliner Zeitung, "Von wegen „Halle für alle“ – Berlin bevorzugt bislang Bonner Kurator", Ingeborg Ruthe: Am 30. Mai hatte Berlins Kunstszene mit einer Guerilla-Aktion vor den Hangars 2 und 3 des ehemaligen Flughafens Tempelhof eine grimmige Schlüsselübergabe gefeiert und die Räumlichkeiten symbolisch in Besitz genommen. Das Ganze war eine satirische Performance des Transformationsbündnisses – für eine „(Kunst)Halle für alle“. (...) Ende Mai hieß es, der private Bonner Verein sei mit seinem vielen Geld abgezogen. Amen! Doch es kam anders: Gegen das Konzept der Künstlerschaft im Transformationsbündnis Tempelhof und eine Bürgerbeteiligung hat sich der SPD-dominierte Aufsichtsrat der Tempelhof GmbH – wie berichtet, explizit die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey – bei seiner Sitzung am 14. Juni mehrheitlich für die weitere Zwischennutzung durch die private Bonner Stiftung bis August 2023 ausgesprochen. Smerling und seine Stiftung berufen sich auf die vertragliche Verpflichtung der Tempelhof GmbH, ohne dass das inhaltliche Programm benannt und die finanziellen Strukturen klar dargelegt wurden. Das Nutzungs- und Transformationskonzept der Künstler wurde gar nicht besprochen. Jedoch soll Smerling (der 2021 Putin zum Schirmherren der Ausstellung „Diversity United“ machte) wohlfeil angeboten haben, eine Schau mit ukrainischer Kunst zu kuratieren. Empört kündigte daraufhin das parteilose Aufsichtsratsmitglied Adrienne Goehler die Mitarbeit im Gremium auf. Die einstige Kultursenatorin und Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds wirft, wie sie der Berliner Zeitung sagte, insbesondere der SPD vor, die historische Schwerlast der NS-Architektur des Flughafens Tempelhof zu ignorieren und eine inhaltliche Umwandlung durch die Stadtgesellschaft und deren Kreative zu verhindern – dies immer unter pragmatisch-finanziellen Aspekten. (...) Der zweifelhafte Fall von Direktvergabe öffentlicher Mittel unter dem Deckmantel der Berliner Kunstförderung wurde nur unterbrochen, weil Künstler und andere Bürger immer energischer protestierten. Die Tempelhof Projekt GmbH wurde daraufhin von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, die sich für die Vorschläge des Transformationsbündnisses offen zeigt, aufgefordert, ein transparentes Vergabeverfahren für kulturelle Nutzungen zu entwickeln. Das Transformationsbündnis  legte zu diesem Zweck sein Konzept vor – auf der Basis einer temporären Öffnung der Hangars 2 und 3 für die Stadt und deren Kreative. Dieses Bündnis, in das auch der BBK (Berufsverband Bildender KünstlerInnen Berlin) involviert ist, legte dezidierte Projektpläne vor, deren Finanzierung freilich noch nicht unterfüttert werden konnte. Allein der Kultursenat gab kund, sich ernsthaft mit dem Begehr der Stadtgesellschaft zu befassen. Die Kostenfrage erfordert – zumal in diesen unruhigen und kriselnden Zeiten – mannigfaltige Klärung. Und dennoch rückte die Utopie von künftigen Ausstellungen für Berliner Kunst, die bislang von der Galerien- und Museumsszene nicht bedacht wurde, sympathisch in greifbarere Nähe.
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/kunst/berlins-regierende-bevorzugen-bislang-offenbar-die-privatinteressen-eines-bonner-kurators-wird-es-also-nichts-mit-der-halle-fuer-alle-li.240817

22.06.2022 | Monopol Magazin, Private Kunsthalle. Berlin will Tempelhof-Hangars wieder an Kulturmanager Smerling vermieten: Eigentlich schien das Kapitel "Kunsthalle Berlin" im Flughafen Tempelhof erledigt. Doch nun will das Land offenbar erneut Hangars an die private Stiftung für Kunst und Kultur Bonn e.V. vergeben. Nach der Schließung der ersten Ausstellung in der umstrittenen privaten Kunsthalle Berlin plant der rot-rot-grüne Berliner Senat offenbar eine weitere Zusammenarbeit mit dem Verein Stiftung Kunst und Kultur aus Bonn. Nach Informationen von Monopol hat der Aufsichtsrat der landeseigenen Tempelhof Projekt GmbH dem Vorhaben bereits zugestimmt. Auch das Transformationsbündnis THF, das sich für die Einbindung der Zivilgesellschaft bei der weiteren Nutzung des Flughafens einsetzt, bezieht sich in einer Stellungnahme vom Dienstag auf diese Entscheidung. Demnach sollen die Hangars 2 und 3 ab Anfang 2023 erneut an den Kunstmanager Walter Smerling und seinen Verein vermietet werden. Am Freitag, 24. Juni, soll darüber offenbar auf Senatorenebene beraten werden.
https://www.monopol-magazin.de/berlin-will-tempelhof-hangars-wieder-kulturmanager-smerling-vermieten

21.06.2022 | Transformationsbündnis THF, Pressemitteilung Juni 2022 | Nutzungen im Flughafen Tempelhof: Bleibt die Stadtgesellschaft weiter außen vor?: (...) Unser Vorschlag beinhaltet ein Konzept zur Entwicklung eines Vergabeverfahrens und einer inhaltlich-programmatischen Ausrichtung für die zukünftige Nutzung. Dieser Prozess soll im Sinne eines Public Civic/Common Partnership für das gesamte Areal etabliert werden in Anlehnung an das Modellprojekt Haus der Statistik, mit einer kreativ-konstruktiven Kooperation auf Augenhöhe von Stadtgesellschaft und dem Land Berlin. (...) Doch entgegen dem Konzept der Bürgerbeteiligung hat sich der Aufsichtsrat SPD- mehrheitlich bei seiner letzten Sitzung für die Zwischennutzung durch Walter Smerling bis August 2023 ausgesprochen. Das hat zum Austritt des Aufsichtsratsmitglieds Adrienne Göehler geführt. Dabei hat er sich auf die vertragliche Verpflichtung berufen, ohne dass das konkrete inhaltliche Programm benannt und die finanziellen Unterstützerstrukturen klar wurden. Gleichzeitig wurde unser Vorschlag für eine Prozessgestaltung zivilgesellschaftlicher Bausteine am THF nicht besprochen, mit der Begründung, dass der Aufsichtsrat nicht genug Zeit hatte, sich ausführlich damit zu beschäftigen.
https://transformationsbuendnis-thf.de/news/pm-21-06-22-nutzungen-im-flughafen-tempelhof-bleibt-die-stadtgesellschaft-weiter-aussen-vor/

13.06.2022 | Atelier Nr. 251 3/2022, Erfolgreicher Protest gegen Smerlings Kunsthalle, Helmut Lorscheid: (...) Der bbk berlin protestierte gegen die offensichtliche Fehlbelegung der Hangas durch Smerling und stellte Fragen: "Wusste die Berliner Kulturverwaltung wirklich nichts davon, dass Smerlings Projekt unter ,Kunsthalle Berlin ' firmieren würde? Wer genau hat wann was mit wem besprochen? Welche Verträge, welche Absprachen gab und gibt es? Das muss oftengelegt werden! Entweder zahlt der private Verein Nebenkosten, Miete und alles was dazu gehört oder die Nutzung muss sobald als möglich beendet werden." Presseberichten zufolge, soll Smerling als Reaktion auf die Proteste sich "bereit erklärt haben", die Unterhaltskosten im voller Höhe zu tragen. Für Zoe Claire Miller und Heidi Sill, die beiden Sprecherinnen des bbk berlin steht die Hangar-Vergabe an den Banner Verein beispielhaft für Abläufe in der ,Berliner Politik: "Wie so oft: Das Land Berlin verspricht - wie für die Entwicklung des Flughafenkomplexes in Tempelhof- Transparenz, Partizipation, Bürgerbeteiligung und ähnliches mehr, um dann das Gegenteil zu tun."

31.05.2022 | TAZ, Bündnis für Kunst in Tempelhof: Alle wollen die Halle, Antonia White: (...) Eine „Halle für Alle“ fordert das Bündnis, das sich aus freien Kulturschaffenden, Geflüchteteninitiativen und Nach­hal­tig­keits­ak­teu­r*in­nen zusammensetzt. (...) Die 10.000 Quadratmeter Fläche der beiden Hangars könnten mit staatlicher Förderung natürlich diesem Zweck dienen und vielen Menschen freien Raum für ihre Kreativität ermöglichen. Doch dass stattdessen einem Bonner Kunstmäzen die Halle mietfrei überlassen wurde und dann auch noch der Name „Kunsthalle Berlin“ eine freibenutzbare Fläche für die Berliner Künst­le­r*in­nen suggerierte, brachte die freie Szene gegen sich auf. (...) Mit seiner „Halle für Alle“ will das Bündnis einen Ort schaffen, das den Ber­li­ne­r*in­nen und ihren sozialen und kreativen Bedürfnissen dient. Nicht zuletzt fallen mit dem geplanten Umbau des RAW-Geländes in Friedrichshain weitere Freiräume zumindest zum Teil weg. „Kunst braucht Raum!“, sagt das THF-Bündnis. Das ist wohl wahr."
https://taz.de/Buendnis-fuer-Kunst-in-Tempelhof/!5855087/

30.05.2022 | Berliner Zeitung, Kulturszene macht Druck : Nach Boykott: „Kunsthalle Berlin“ wird „Halle für Alle“, Ingeborg Ruthe: "Schluss mit der Klotzkunst: Das Transformationsbündnis THF will die Hangars 2&3 des Flughafens Tempelhof in ein Kreativzentrum umwandeln. (...) „40 000 Künstlerinnen und Künstler leben und arbeiten in Berlin“, sagt eine Rednerin ins Mikrofon  vor dem Hangar 2. „Aber Kunst braucht Raum“. Und das ruft nicht bloß die Freie Szene, das ruft auch der gut organisierte Berufsverband Bildender Künstler*innen (BBK). Das frisch formierte Transformationsbündnis THF will es jetzt wissen: „Schluss mit den Kungeleien der Tempelhof Projekte GmbH!“, so war es mehrfach am Montagabend vor dem Eingang zur sogenannten Kunsthalle Berlin zu hören. (...) In einem  dadaistischen Auftritt wurde schon mal ein riesiger goldener Schlüssel aus Pappmaché übergeben. BBK-Sprecherin Zoe Claire Miller hat sich als Walter Smerling kostümiert und überreichte den Fake-Schlüssel den Vertreterinnen des Transformationsbündnisses THF und damit symbolisch an Berlins Künstlerschaft. Und in der Informationsmappe zu diesem ersten Auftritt vor der Presse liegt ein Blatt mit den Namen von inzwischen bereits 16 potenziellen Sponsoren und Unterstützern des mutigen Projekts „Halle für Alle“. Es heißt, auch im Abgeordnetenhaus  und im Kultursenat gibt es Sympathie. Graswurzeldemokratie-Atmosphäre: Vielstimmig ertönten ins Mikrofon und  in zig Gesprächen der versammelten Kunstszenen Berlins die Hoffnungen, die Landespolitik möge das Potenzial erkennen und das Projekt „Kunsthalle für Alle“ auch mit aller Kraft, und endlich politischem Willen fördern. Auch finanziell. Was schließlich bedeuten würde: Berlin hätte 32 Jahre nach der Wiedervereinigung seine verlorene Kunsthalle zurück."
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/kunst/kunsthalle-berlin-hangar-2-3-tempelhof-smerlings-kunsthalle-li.230737

30.05.2022 | Monopol Magazin, Verein zieht sich zurück. Was lernen wir aus der Debatte um die Kunsthalle Berlin? Saskia Trebing: (...) "Den eher diskreten Abgang der Kunsthalle Berlin kann man sicherlich als Erfolg der Kritikerinnen und Kritiker bezeichnen. Doch war die Diskussion  mehr als ein Strohfeuer, das mit der Schließung der privaten Kunsthalle als gelöscht betrachtet werden kann? Auch in der Kunstwelt ist die Social-Media-getriebene Empörung oft recht kurzlebig, und im Nachrichtenstrudel der vergangenen Monate ging das Thema ein wenig unter. Fragt man bei denen nach, die den öffentlichen Einspruch initiiert haben, hört man durchaus die Einschätzung, dass von der Diskussion etwas bleiben wird. So sagt beispielsweise die Künstlerin Zoë Claire Miller, Sprecherin des Berliner bbk (berufsverband bildende künstler*innen berlin): "Es ist ein wichtiges Zeichen, dass die Berliner*innen, Kulturschaffende, Aktivist*innen und Presse schließlich beim Senat Gehör finden konnten: dass Smerling jetzt gehen muss. Und was noch wichtiger ist: Es ist sehr gut, zu wissen, dass wenn nur der Wille da ist, Flächen des ehemaligen Flughafens Tempelhof umsonst und mit Subventionierung von Betriebskosten vergeben werden können. Nun sollten diese Flächen auch an die Zivilgesellschaft übergeben werden - für sinnvolle Nutzungen und zur Entwicklung fairer und transparenter Vergabeprozesse vor Ort und von innen heraus."  "Halle für Alle" statt Kunsthalle Berlin? Nach Millers Einschätzung sei es unwahrscheinlicher geworden, dass die Öffentlichkeit und das Parlament weiterhin hinnähmen, wie landeseigene Gesellschaften wie die Tempelhof Projekt GmbH "vollkommen intransparent und gegen die Interessen der Bevölkerung" agierten. Gleichzeitig sei auch niemandem geholfen, wenn in den Flughafenhangars - über deren Nutzung seit Jahren gestritten wird - nun wieder Leerstand herrsche. Deshalb fordert ein neues Bündnis aus Kulturschaffenden, Stadtentwicklerinnen und Geflüchteten-Initiativen, für das sich auch Zoë Claire Miller engagiert, eine Transformation des Ortes in eine "Halle für Alle". Zur Schließung der Bernar-Venet-Ausstellung planen die Mitglieder am 30. Mai unter anderem eine symbolische Schlüsselübergabe. "Ziel des Transformationsbündnis THF ist es, einen kooperativen, transparenten Prozess im Sinne einer Public-Common-Partnership für den gesamten Gebäudekomplex zu etablieren – anstelle des korruptionsanfälligen Modells Public-Private-Partnership", heißt es in einem Statement der Initiative. "Die enormen Flächen müssen der Stadtgesellschaft zugänglich gemacht werden." (...)
https://www.monopol-magazin.de/was-lernen-wir-aus-der-debatte-um-die-kunsthalle-berlin

30.05.2022 | Tranformationsbündnis THF - Halle für Alle ! Finissage Kunsthalle Berlin um 17 Uhr: Neues Bündnis setzt Zeichen für zukunftsfeste Stadtentwicklung. Mit der „Halle für Alle“ bricht eine auf dem Flughafenareal eine neue Ära an. Der Hangar 2 wird Montag frei und wir vom Tranformationsbündnis THF feiern die Eröffnung der Halle für Alle! Zieht euch schick an und kommt an den Start für einen wirklich partizipativen Prozess der Standortentwicklung. „Halle für alle" - Am Montag, 30.5. um 17 Uhr festliche Schlüsselübergabe von Hangar 2 & 3 - das Transformationsbündnis THF lädt die Berliner Stadtgesellschaft zur Umwidmung der Flächen als Perspektive für eine kulturelle, gemeinwohlbasierte, ökologisch und sozial gerechte Entwicklung des gesamten ehemaligen Flughafenareals ein. Pressemitteilung www.transformationsbuendnis-thf.de

30.04.2022 | Die Welt, Karen und Christian Boros. „Die Politik weiß oft nicht, was notwendig ist“, Boris Pofalla: (...) WELT AM SONNTAG: Was Berlin fehlt, ist eine Kunsthalle. Dieses Jahr überließ Berlins Senat dem Kulturmanager Walter Smerling einen Hangar im Flughafen Tempelhof. Smerling rief die „Kunsthalle Berlin“ aus – und erntete einen gewaltigen Shitstorm. Was lief da falsch? | Christian Boros: Der Kardinalfehler ist natürlich der Name. Wir können dieses Gebäude hier auch nicht einfach „Nationalgalerie Reinhardtstraße“ nennen. Die Nationalgalerie hat eine Aufgabe. Eine Kunsthalle hat eine Aufgabe und eine Struktur. Und das ist eine andere als eine private Wirkungsstätte mit Sponsoren. Eine Kunsthalle Berlin, die zwingend notwendig wäre, geht anders als das, was Walter Smerling da vorgelegt hat. | WELT AM SONNTAG: Ist Smerling allein verantwortlich dafür, dass es so krachend scheiterte? | Christian Boros: Es ist auch diese absolute Naivität von unserem Ex-Bürgermeister Michael Müller gewesen, der wahrscheinlich mal gehört hat, dass die Stadt eine Kunsthalle braucht. Und dann kommt jemand zu ihm und sagt: „Ich mach dir ’ne Kunsthalle.“ So entledigen sich Politiker ihrer Probleme. | Karen Boros: Diese ganze Geschichte um die Berliner Kunsthalle zeigt auch, dass das die Politik dann doch nicht so involviert ist oder so viel weiß, wie vielleicht notwendig wäre. Wenn die Kunsthalle außerhalb oder am Stadtrand entstanden wäre, hätte es vielleicht nicht einen solchen Aufschrei gegeben wie um den Tempelhofer Flughafen – von dem sich natürlich alle, die im Kulturbereich arbeiten, wünschen, dass da etwas Tolles entsteht. | Christian Boros: Erst durch alle Teilnehmer entsteht ein Konzert. Man braucht viele Solisten, viele Facetten, um orchestriert dann gemeinsam etwas zu machen. Jeder hat seine Aufgabe. Nur darf man Dinge nicht vermischen. Und etwas Privates eine Kunsthalle zu nennen, ist einfach ein Fehler. (...)
https://www.welt.de/kultur/kunst/article238369183/Karen-und-Christian-Boros-Die-Politik-weiss-oft-nicht-was-notwendig-ist.html

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26.02.2022 | rbbKultur - Das Magazin, Kontroverse Kunsthalle Berlin: Interview mit Walter Smerling, Zoë Claire Miller, Raul Walch | Berliner Künstler*innen, für die immer mehr Räume wegbrechen, weil die Mieten ins unermessliche steigen fordern schon lange eine eigene Kunsthalle. Die bekommt ausgerechnet der sehr umstrittene, politisch gut vernetzte Walter Smerling mit seiner privaten Stiftung. Walter Smerling ist ein gestandener Kulturmanager, er gilt als begnadeter Strippenzieher, ist gut vernetzt in Politik und Wirtschaft und deswegen in der Kunstszene durchaus umstritten. Manche werfen ihm vor, auch mit fragwürdigen Sponsoren zusammenzuarbeiten.
https://www.rbb-online.de/rbbkultur-magazin/archiv/20220226_1830/kunsthalle-berlin-kunst-politik-finanzierung-ausstellung.html

21.02.2022 | TAZ, Widerstand gegen Kunsthalle Berlin: Deals ohne Sinn für Kreativität, Ronald Berg: In der Hauptstadt wächst der Unmut über die Kunsthalle Berlin. Tatsächlich fragt sich, was wichtiger ist: Kunstförderung oder Standortmarketing. (...) Doch die Kritik zielt längst nicht mehr allein auf Namen oder Personen: Die Kunsthalle sei „nur ein Symptom“, meint der Berliner BBK. Am Freitag lud er daher zu einer Podiumsdiskussion über die Kunsthalle. Motto: „Was ist hier eigentlich los?“ Und hier weitete sich der Horizont der Diskussion, unter Beteiligung vieler Akteure aus selbstverwalteten Projekträumen, Künstlerinitiativen und Urbanistik-Ex­per­t/in­nen. Der Kunsthallendeal ers­cheint nur als Teil einer Stadtentwicklungsstrategie, in der Räume neu „überschrieben“ werden, wo also Verfügungsgewalt über Stadtflächen an private Entwickler abgetreten wird und Zivilgesellschaft oder Eigeninitiative von Kreativen und Künstlern vonseiten der Politik kaum eine Chance gegeben wird. Die Berliner Politik habe keine Vision, meinte etwa Daniela Brahm. Die landeseigenen GmbHs wie die Tempelhof Projekt GmbH, die den ehemaligen Flughafen auf Geheiß des Landes Berlin gerade für Kulturschaffende und die Kreativbranche ertüchtigen soll, seien unfähig, sich auf Experimente mit genau denen einzulassen, um die es doch angeblich gehen soll. Brahm, selbst Künstlerin, repräsentiert das Modell „Ex-Rotaprint“, einen selbstorganisierten Kreativ-Standort im Wedding, (...)
https://taz.de/Widerstand-gegen-Kunsthalle-Berlin/!5830314/

21.02.2022 | Die kulturWelt Bayern 2, Radiobeitrag, Judith Heitkamp im Gespräch mit Clemens von Wedemeyer (ab 8:30 - 16:30 min): Einer der Verfasser des Offenen Briefs: Wem gehört die Öffentlichkeit? Offener Brief vom 16.02.2022 (nicht mehr online)

20.02.2022 | Berliner Zeitung, Kunsthalle Berlin: Smerling will Betriebskosten ganz zahlen und den Namen ändern. Der Initiator der privaten Kunsthalle Berlin, Walter Smerling, bemüht sich um Schadensbegrenzung.  Doch weitere Künstler protestieren und ziehen Werke ab. (...) Viele Künstler reagierten empört: Das Ausstellungsprogramm stehe keineswegs im Dienst einer von Ateliernot, beschränkten Ausstellungschancen und prekären Einkommen geplagten Kreativszene, sondern sei von einer gut geölten PR-Maschinerie beworbene Event-Kunst. Unmut hat auch die Namenswahl ausgelöst, sie war als Anmaßung empfunden worden. „Bei der Namenswahl ‚Kunsthalle Berlin – Flughafen Tempelhof‘ hätte es eine umfassendere Abstimmung geben müssen“, sagte Walter Smerling dem Tagesspiegel. „Dass sie nicht stattfand, war ein Fehler. (...)
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/kunst/kunsthalle-berlin-smerling-will-betriebskosten-ganz-zahlen-und-den-namen-aendern-li.212864

20.02.2022 | Bonner General-Anzeiger, Kunsthalle Berlin: Weiter Kritik an Smerlings Berliner Projekt, Thomas Kliemann: Die Kritik an Walter Smerlings „Kunsthalle Berlin“ reißt nicht ab. Wie funktioniert das System Smerling in Bonn? Die Stadt musste nach seinem Ausstellungsflop „Zeitwenden“ ein Bild von Baselitz verkaufen. (...) Der Vorwurf lautet: Die Berliner Politik habe sich instrumentalisieren lassen. Wenn die Stadtkasse leer ist. Klamme Kommune auf der einen, potente Gönner auf der anderen Seite. Das kann etwa im klassischen Zusammenspiel zwischen (selbstlosem) Mäzen und einem Museum, am besten im Rahmen einer (echten) Stiftung gut gehen. Aber nicht, wenn der, der das Geld mitbringt, eigentlich nur seine eigene Agenda im Sinn hat und die geförderte Institution als Vehikel für seine eigenen Interessen nutzt. Genauso tickt das System Smerling, das lange Schatten in die Vergangenheit wirft: Bonn laboriert daran seit den späten 1990er Jahren, als unter dem euphemistischen Begriff „Public Private Partnership“ die chronisch finanzklamme Stadt Bonn Smerling zeitweilig ihr Kunstmuseum als Spielwiese überließ.  (...)
https://ga.de/news/kultur-und-medien/weiter-kritik-an-smerlings-berliner-projekt_aid-66431513

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Medienreaktionen auf die Veranstaltung des bbk berlin im Flutgraben mit Daniela Brahm (Künstlerin, Raumproduzentin), Annette Maechtel (Kuratorin, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin), Zoë Claire Miller (Künstlerin, Sprecherin bbk berlin), Harry Sachs (Künstler, ZK/U - Zentrum für Kunst und Urbanistik) unter der Moderation von Christophe Knoch (Micamoca Berlin, Vorstand Stiftung Zukunft Berlin):

19.02.2022 | Tagesspiegel, Zwei Hangars, eine „Kunsthalle“ Was wird aus dem Flughafen Tempelhof? Birgit RiegerMangelnde Vision und kaum Ziele: Künstler diskutieren über die Zukunft am ehemaligen Flughafen. Wird noch Expertise gebraucht? (...) „Kunsthalle?“ Was ist da eigentlich passiert, fragte der Berufsverband Bildender Künstler:innen Berlin (bbk berlin) in einer Diskussion, die am Freitag im Flutgraben stattfand. Die hämischen Töne aus dem Netz hört man hier zum Glück nicht. Es geht im Grunde schon kaum noch um Walter Smerling und um die dusselige Namenswahl „Kunsthalle“, die eine jahrzehntelange Berliner Debatte mit sich zieht. (...)
https://m.tagesspiegel.de/kultur/zwei-hangars-eine-kunsthalle-was-wird-aus-dem-flughafen-tempelhof/28085838.html

19.02.2022 | inforadio und rbb24, Künstler kritisieren Gebaren um "Kunsthalle Berlin", Martin Adam: In zwei Hangars im ehemaligen Flughafen Tempelhof ist aktuell eine Ausstellung des Bildhauerns Bernar Venet zu sehen. Dagegen hat der Verband der Bildenden Künstler auch nichts. Aber die Art und Weise der Realisierung stört sie massiv. Der Berufsverband Bildender Künstler:innen Berlin (bbk berlin) kritisiert die Ausstellungsräume "Kunsthalle Berlin" und hatte diesbezüglich am vergangenen Freitag zu einer Podiumsdiskussion geladen. Der Verband moniert, dass er völlig überrascht davon erfahren habe, dass der Privatunternehmer Walter Smerling aus Bonn zwei Hangars am ehemaligen Flughafen Tempelhof für zwei Jahre mietfrei erhält, um dort Kunstausstellungen abzuhalten. Außerdem soll der Senat zusätzlich die Hälfte der Betriebskosten - immerhin bis zu 1,2 Millionen Euro - finanzieren. Und das alles ohne öffentliche Ausschreibung und in einer Stadt, in der Geld und Raum für Kunst chronisch knapp sei. Für die Künstler und Künstlerinnen ist das völlig unverständlich. (...)
https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2022/02/kunsthalle-berlin-flughafen-tempelhof-kuenstler-hangar-berlin.html

oder direkt zum Nachhören:

19.02.2022 - Martin Adam auf inforadio und rbb24: Künstler kritisieren Gebaren um "Kunsthalle Berlin"

18.02.2022 | DeutschlandfunkKultur, Wie weiter mit der „Kunsthalle Berlin“? Künstlerverband diskutiert das Projekt, Carsten Probst: 7:25 min https://www.deutschlandfunkkultur.de/wie-weiter-mit-der-kunsthalle-berlin-kuenstlerverband-diskutiert-das-projekt-dlf-kultur-7e07da24-100.html

oder direkt zum Nachhören:

18.02.2022 Wie weiter mit der „Kunsthalle Berlin“? Künstlerverband diskutiert das Projekt, Carsten Probst berichtet für dfk

18.02.2022 | Podiumsdiskussion am 18.02.2022 18-20 Uhr im Flutgraben: Die sogenannte „Kunsthalle Berlin“: Was ist hier eigentlich los? Die erste Veranstaltung in der Reihe zur Aufarbeitung der sogenannten „Kunsthalle Berlin“ zielt darauf ab, nachzuvollziehen: Was ist geschehen? Wie konnte dies geschehen? In welchem Kontext und in welcher Infrastruktur ist die sogenannte „Kunsthalle Berlin“ im Tempelhofer Flughafen zu verorten? Was sind landeseigenen Projekt GmbHs und in welchem Konstrukt werden Entscheidungen getroffen? (...)
podiumsdiskussion-am-18022022-die-sogenannte-kunsthalle-berlin-was-ist-hier

Podiumsdiskussion: zur Kunsthalle Berlin im Flutgraben

v.l.: Harry Sachs, Heidi Sill, Zoë Claire Miller, Christophe Knoch, Daniela Brahm, Annette Maechtel

18.02.2022 | Monopol Magazin, Streit um öffentliche Unterstützung für private Ausstellungen: Im Streit um die private Kunsthalle Berlin hat der Initiator Walter Smerling nun der Tempelhof Projekt GmbH angeboten, die Betriebskosten in voller Höhe zu übernehmen. Das sagte der Vorsitzende des Vereins Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn dem "Tagesspiegel". Nachdem der Senat zunächst nur davon gesprochen hatte, dass der Verein die Räumlichkeiten im ehemaligen Flughafen Tempelhof für zunächst zwei Jahre mietfrei nutzen könne, bestätigte die Tempelhof Projekt GmbH inzwischen, dass auch ein Betriebskostenzuschuss gezahlt wird. Zahlen nannte die Stadt bisher nicht, (...)
https://www.monopol-magazin.de/kunsthallen-initiator-smerling-will-betriebskosten-voll-uebernehmen

18.02.2022 | Tagesspiegel Plus, Streit um die „Kunsthalle Berlin“: „Ich nehme niemandem etwas weg“, Nicola Kuhn und Birgit Rieger: Putin, Investoren und Proteste der Künstler: Walter Smerling zum Streit um die von ihm eröffnete „Kunsthalle“ im Flughafen Tempelhof. Im Januar eröffnete in den Hangars 2 + 3 am Flughafen Tempelhof eine „Kunsthalle Berlin“. Walter Smerling, geboren 1958, ist ihr Veranstalter und Kurator. Smerling ist Vorsitzender der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn und Gründungsdirektor vom Privatmuseum Küppersmühle in Duisburg. 2021 veranstaltete er in den Hangars 2 + 3 die umstrittene Europa-Ausstellung „Diversity United“, die derzeit in Moskau gastiert. Nun darf der Bonner Verein die Hangars für bis zu zwei Jahre mietfrei bespielen. Die erste Ausstellung widmete Smerling dem französischen Bildhauer Bernard Venet. Nicht nur der Titel „Kunsthalle“, der ein öffentliches Haus suggeriert und speziell in Berlin eine lange Vorgeschichte hat, auch die wenig transparente Vergabe der Hangars an den Bonner Verein werden scharf kritisiert. (...) Paywall
https://plus.tagesspiegel.de/kultur/streit-um-die-kunsthalle-berlin-ich-nehme-niemandem-etwas-weg-397312.html

17.02.2022 | Freitag, „Wut motiviert mich“, Porträt, Laura Ewert: Im Konflikt um die städtische Förderung der privaten „Kunsthalle Berlin“ ist eine besonders laut: Die Künstlerin Zoë Claire Miller. Nicht zum ersten Mal beißt sie die Hände, die sie füttern könnten. Wieso eigentlich?
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/portraet-wut-motiviert-mich

17.02.2022 | Pressemitteilung der AG Tempelhof der Koalition der Freien Szene: Keine Direktvergaben mehr! Wir fordern Transparenz! Die Koalition der Freien Szene und ihre AG Tempelhof fordern ab sofort Chancengleichheit in der kulturellen Nutzung landeseigener Liegenschaften: Transparenz und Chancengleichheit für alle!
https://www.koalition-der-freien-szene-berlin.de/kunsthalle-berlin-wir-fordern-transparenz/

17.02.2022 | Monopol Magazin, "Wem gehört die Öffentlichkeit?" Offener Brief von Künstlerinnen und Künstlern gegen private Kunsthalle Berlin: Die öffentlichen Zuwendungen für die private Kunsthalle Berlin werden von vielen als Ausverkauf von städtischem Raum gewertet. Nun wendet sich ein von Hito Steyerl, Jörg Heiser und Clemens von Wedemeyer verfasster Protestbrief erneut an den Senat "Wir schreiben Ihnen, weil wir alarmiert sind davon, dass die Stadt Berlin bzw. deren Funktionsträger sich ohne Not mit der räumlichen und finanziellen Unterstützung einer sogenannten 'Kunsthalle Berlin' von privaten Vereinen, Unternehmen und Personen rund um den 'Kulturmanager' Walter Smerling haben instrumentalisieren lassen", heißt es in dem offenen Brief, der unter anderem über die Plattform E-Flux verbreitet wurde. (...)
https://www.monopol-magazin.de/offener-brief-von-kuenstlerinnen-und-kuenstlern-gegen-private-kunsthalle-berlin

16.02.2022 | Offener Brief: Wem gehört die Öffentlichkeit?, Jörg Heiser, Hito Steyerl, Clemens von Wedemeyer: An den Senator für Kultur und Europa Klaus Lederer, die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, den Regierenden Bürgermeister a.D. Michael Müller, die Mitglieder des Aufsichtsrats der Tempelhof Projekt GmbH, den Berliner Rechnungshof, die Kulturstaatsministerin Claudia Roth sowie Bundespräsident Frank Walter Steinmeier als Schirmherr der Ausstellung “Diversity United”:
https://www.e-flux.com/notes/450386/offener-brief-wem-gehrt-die-ffentlichkeit

16.02.2022 | Morgenpost, Flughafen Tempelhof. Der Streit um die Kunsthalle, Felix Müller und Joachim Fahrun: Die Kreativszene rebelliert gegen die Vergabe der Hangars im Flughafen Tempelhof an eine private Stiftung. (...) Paywall
https://www.morgenpost.de/kultur/article234582449/Der-Streit-um-die-Kunsthalle-in-Berlin.html

15.02.2022 | Berliner Zeitung, Empörung: „Kunsthalle Berlin“ Tempelhof: Wieso zahlt Berlin bei den Betriebskosten zu? Ingeborg Ruthe: Jetzt kocht die Geschichte richtig hoch, nach drei Wochen der Künstlerproteste, nach zahlreichen kritischen Berichten. Zuletzt war die „Kunsthalle Berlin“ sogar Thema im Berliner Abgeordnetenhaus. Gegenstand (...) Die gewaltigen Betriebskosten, so wurde es der Berliner Zeitung auf Anfrage vom 23. Januar glaubhaft versichert, müsse der Mieter tragen, ergo die Bonner Stiftung. Die Summe beläuft sich auf rund 100.000 Euro im Monat. Wer jetzt einen erhöhten Puls bekommt, sollte wissen: Smerling hat sich zahlkräftiger Sponsoren vergewissert, so etwa des Berliner Immobilienunternehmers Christoph Gröner. Das Fass zum Überlaufen bringt nun die nach Recherchen der FAZ bekannt gewordene Tatsache, dass Berlin doch öffentliches Geld in Smerlings „Kunsthalle“ steckt. Ganz entgegen vorherigen Angaben sind das pro Monat 50.000 Euro, in zwei Jahren also 1,2 Millionen. Die werden zwar nicht vom Kultursenat gezahlt, kommen aber von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Ohne Zuschuss, so das Argument der Politik, wären in den Hangars die an sich doch sehr wünschenswerten öffentlichen Veranstaltungen nicht möglich. (...) Paywall
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/kunst/kunsthalle-berlin-tempelhof-li.211982?pid=true

15.02.2022 | FAZ, Berlins Kultursenator Lederer: Er ist doch keine „Kulturverhinderungs-Behörde“!, Niklas Maak: Welche Vorstellung von Kunst hat eigentlich Berlins Kultursenator Klaus Lederer? Die Hauptstadt delegiert die Entscheidung darüber, was mit öffentlichen Mitteln gefördert und gezeigt wird, an Private. Eine Strategie im Umgang mit Skandalen, mit der man in Berlin bisher immer weit kam, lässt sich wie folgt zusammenfassen: Man geht erst einmal davon aus, dass der Skandal nicht bemerkt wird. Wenn er bemerkt wird, behauptet man, dass man nichts damit zu tun hat. Wenn herauskommt, dass man doch etwas damit zu tun hat, behauptet man, so etwas sei doch völlig üblich. Im Falle der Enthüllungen um die private Kunsthalle im stillgelegten Berliner Flughafen Tempelhof scheint diese Strategie nicht mehr ganz aufzugehen. (...) Paywall
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/kunsthalle-berlin-die-rolle-von-klaus-lederer-17804813.html

15.02.2022 | Süddeutsche Zeitung, Streit um die "Kunsthalle Berlin":Großartig, Genossen, Peter Richter: Der Ärger um Walter Smerlings "Kunsthalle Berlin" offenbart die Großmannssucht unter Sozialdemokraten. Jetzt ist auch der Kultursenator der Linken eingeschnappt. Querelen um die von einem Bonner Verein ins Leben gerufene "Kunsthalle Berlin" weiten sich aus und erreichen jetzt die Politik. (...) Paywall
https://www.sueddeutsche.de/kultur/kunsthalle-berlin-walter-smerling-klaus-lederer-1.5528683?reduced=true

12.02.2022 | Berliner Zeitung, Wie der Boykott der „Kunsthalle Berlin“ die Kunstwelt spaltet, Hanno Hauenstein: Im Streit um die private Kunsthalle Berlin haben inzwischen zehn Kunstschaffende ihre Werke abgezogen, immer mehr rufen zum Boykott auf. Was ist passiert? Unpolitisch zu sein, das kann man der Berliner Kunstszene dieser Tage wirklich nicht vorwerfen. Candice Breitz, die spätestens seit der Social-Media-Kampagne Soup du Jour bekannt dafür ist, den deutschen Zeitgeist freizulegen, hatte vor knapp zwei Wochen, zeitgleich zur Eröffnung der „Kunsthalle Berlin“ in den Hangars des einstigen Flughafens Tempelhof zu einem Boykott ebendieser aufgerufen. Inzwischen hat sich die Kritik an der Kunsthalle sowie an dem hinter ihr stehenden privaten Stiftungsgründer und Kurator Walter Smerling zu einer regelrechten Boykottbewegung ausgewachsen, deren Aktivismus man online auf Instagram unter dem Hashtag #boycottkunsthalleberlin nachverfolgen kann. Sie wird unter anderem auch von Zoë Claire Miller vom berufsverband bildender künstler*innen berlin, vom Direktor der Berlinischen Galerie Thomas Köhler und vom zukünftigen Intendant des HKW Bonaventure Ndikung unterstützt. (...)
https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/wie-der-boykott-der-kunsthalle-berlin-die-kunstwelt-spaltet-li.211324

10.02.2022 | Monopol Magazin, Privates Projekt im Flughafen Tempelhof. Boykott der Kunsthalle Berlin weitet sich aus: Die Tempelhof Projekt GmbH hat bestätigt, dass für die private Kunsthalle Berlin öffentliche Gelder fließen. Währenddessen ziehen immer mehr Künstlerinnen und Künstler ihre Werke aus der Ausstellung "Diversity United" ab, die ebenfalls vom Betreiberverein Stiftung Kunst und Kultur Bonn organisiert wird.
https://www.monopol-magazin.de/boykott-der-kunsthalle-berlin-geht-weiter-tempelhof-projekt-gmbh-bestaetigt-zuschuss-des-landes

10.02.2022 | detektorfm.com, Streit um Kunsthalle Berlin, Interview mit Elke Buhr, Moderation: Yvi Strüwing: Der Geldfluß des Berliner Senats in die Kunsthalle Berlin ist ein "Kollateralschaden der Corona-Politik", sagt Elke Buhr, Chefredakteurin von Monopol. Sie ordnet diesen Streit ein. Es geht um Macht und Moral.
https://soundcloud.com/detektorfm-wort/streit-um-kunsthalle-berlin

09.02.2022 | Die Zeit, Kunsthalle Berlin: Kunst als Kulisse der Macht. Warum protestieren Künstler gegen Berlins neue Kunsthalle?, Tobias Timm:
Spektakuläre Ausstellungsflächen, 8.000 Quadratmeter in zwei historischen Hangars des Flughafens Tempelhof! Was sich wie ein großartiges Angebot liest, weckt derzeit in Berlin wütenden Protest unter Künstlerinnen und Künstlern. Auf Instagram rufen sie auf zum Boykott gegen die neue "Kunsthalle Berlin", die vor zwei Wochen im Flughafen eröffnet wurde. Der Protest richtet sich vor allem gegen den Kurator Walter Smerling – und gegen die politisch Verantwortlichen, die ihm die beiden Hangars für zwei Jahre mietfrei überlassen haben. Smerling, Jahrgang 1958, ist ein Großmanager im deutschen Kunstbetrieb, ein in Bonn ansässiger Netzwerker, der das private Museum Küppersmühle in Duisburg ebenso leitet wie die "Stiftung für Kunst und Kultur". Eine Stiftung, die eigentlich ein eingetragener Verein ist. Versteht Smerling, was da los ist, überrascht ihn die Wut? Am Telefon merkt man ihm die Verwunderung an. (...)
https://www.zeit.de/2022/07/kunsthalle-berlin-protest-walter-smerling

09.02.2022 | TAZ, Wie kommt die Kulturszene aus der Coronakrise? Klaus Lederer (Linke) über fehlende Arbeitskräfte, soziale Sicherung, Schwurbler und den Kultursommer, Susanne Messmer: [Auszug aus dem Interview mit Klaus Lederer] (...) SM: Ein weiteres aktuelles Thema ist der Streit um die Kunsthalle Tempelhof, finanziert von einem prominenten Immobilienentwickler und dem Senat. Der Berliner Verband Bildender Künste äußert grundsätzliche Kritik daran. Braucht Berlin diese Art von Kunsthalle? KL: Aufgabe der Tempelhof-Projekt-GmbH ist es, die sonst leerstehenden maroden Hangars zu vermieten, vorrangig für kulturelle Veranstaltungen. Mietfreiheit ist bei solchen Vermietungen die Regel. Aufgrund des maroden Zustandes der Hangars, fehlender Einbauten, mangelnder Sicherheitsvorkehrungen und schlechten sanitären Bedingungen muss dies alles vom jeweiligen Veranstalter organisiert und finanziert werden – eine anteilige Übernahme der Betriebskosten ist daher nicht unüblich. Über das Guerilla-Marketing und den Namen „Kunsthalle Berlin“ ist dabei nie gesprochen worden, ich finde es daneben, vermittelt der Name doch eine Nähe zur Berliner Kunstszene, die schlicht nicht gegeben ist. Und natürlich betrachte ich mit Skepsis diese Vermischung von wirtschaftlichen Kalkülen, Politik und Kunst, die zulasten Letzterer geht. Andererseits wird in den Hangars 2+3 durchaus großartige Kunst gezeigt, die hier Ber­li­ne­r*in­nen zugänglich gemacht wird. (...)

07.02.2022 | Tagesspiegel, Fehlgeleitete Kunstförderung Berlin zahlt für private „Kunsthalle“, Birgit Rieger: (...) Der Name „Kunsthalle“ führt in die Irre. Was die Berliner Künstlerschaft und die freie Szene eigentlich gehofft hatte, war, dass die Flächen in Tempelhof von der öffentlichen Hand zur künstlerischen Nutzung für alle Berliner Künstler:innen entwickelt werde. Der Name „Kunsthalle Berlin“ suggeriert, es handele sich um eine öffentliche Institution. Dabei, so sehen es viele, verfolgt Smerling in Tempelhof ein eigennütziges Projekt, das vor allem seinen eigenen und den Interessen seines Netzwerks aus Politikern, Immobilienentwicklern und Kunsthändlern Möglichkeiten bieten wird. An der mangelnden Unterstützung und dem fehlenden Gestaltungswillen des Berliner Senats entzündet sich nun auch die Kritik in den sozialen Medien. Menschen mit jeder Menge Ressourcen würden hier unter der wohlwollenden Hand der Politik Ungleichheit weiterführen, heißt es sinngemäß in einem Instagram-Post des Berliner Ausstellungsmachers und Projektraumbetreibers Heiko Pfreundt. Es gehe öffentliches Geld an diese private Kunsthalle, während Berliner Künstler:innen gerade auch in Folge der Pandemie dringend finanzielle Unterstützung durch die Stadt bräuchten, schreibt der Künstler Pierre Granoux. „Hinterzimmerdeals“ müssten künftig ausgeschlossen werden, fordert der bbk berlin verärgert.
https://m.tagesspiegel.de/kultur/fehlgeleitete-kunstfoerderung-berlin-zahlt-fuer-private-kunsthalle/28046506.html

07.02.2022 | Monopol Magazin, Streit um Ausstellungsort, Private Kunsthalle Berlin erhält massiv Steuergeld: Anders als bisher bekannt wird die umstrittene Kunsthalle Berlin der privaten Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn in großem Umfang mit Geldern des Berliner Senats unterstützt. Das berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Die Stiftung des Kulturmanagers Walter Smerling hat für zunächst zwei Jahre zwei Hangars des Flughafen Tempelhofs gemietet. Als erstes wurde eine Ausstellung des französischen Bildhauers Bernar Venet eröffnet. Aus der Berliner Kunstszene wurde die Kunsthalle Berlin stark angegriffen. Zahlreiche Künstlerinnen und Kulturschaffende teilten auf Social Media einen Boykottaufruf gegen die Institution, die dort als "zynisches, neoliberales Vehikel" bezeichnet wird. Verteidiger der Kunsthalle hatten zunächst argumentiert, dass Smerlings Verein die leer stehenden Räume zwar mietfrei, aber immerhin ohne zusätzliche finanzielle Mittel der öffentlichen Hand bespiele, die Alternative sei Leerstand. Doch wie die "F.A.Z." am Samstag schreibt, bestätigte nun die Senatsverwaltung, dass die Betriebskosten nicht vollständig vom Verein Stiftung für Kunst und Kultur übernommen würden, sondern dass das Land einen fünfzigprozentigen Kostenanteil daran trage. Da man von Betriebskosten in Höhe von hunderttausend Euro im Monat ausgehen kann, dürfte sich die Fördersumme des Senats für zwei Jahre also auf rund 1,2 Millionen Euro summieren – ein Betrag, der beispielsweise den jährlichen Ankaufsetat der Berliner Nationalgalerie deutlich übersteigt. Die Mittel stammen aus dem Haushalt der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. (...)
https://www.monopol-magazin.de/private-kunsthalle-berlin-erhaelt-steuergeld

06.02.2022 | Süddeutsche Zeitung, Subventionen für "Kunsthalle Berlin":"Kaum zu rechtfertigen", Jörg Häntzschel: Die umstrittene "Kunsthalle Berlin" wurde oft mit dem Hinweis verteidigt, wenigstens koste sie die Öffentlichkeit nichts. Jetzt gibt es neue Erkenntnisse. Ende 2021 hatte in Berlin die Nachricht für Freude gesorgt, dass Teile des leerstehenden Flughafens für Kunst genutzt werden sollten - genau das hatten Berliner Künstler seit Langem gefordert. Um so größer war der Ärger bei vielen, als sich herausstellte, dass nicht etwa Ateliers und Ausstellungsflächen für die von Pandemie und Mietpreisen bedrängten Künstler geplant waren, sondern eine private "Kunsthalle Berlin", organisiert von dem Verein "Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn", dessen Gründer der in Kunstkreisen als überaus effektiver Strippenzieher bekannte Walter Smerling ist. (...)
https://www.sueddeutsche.de/kultur/kunsthalle-berlin-tempelhof-walter-smerling-berlin-gegenwartskunst-1.5523139

05.02.2022 | TAZ, Debatte um Kunsthalle in Tempelhof: ­Der Dercon-Moment, Brigitte Werneburg: Der Boykottaufruf der Berliner Künstlerschaft gegen die private Kunsthalle im Flughafen Tempelhof ist richtig. Jetzt ist es der lange vernachlässigte Flughafen Tempelhof. Er wird von einer dieser berühmt-berüchtigten Projekt GmbHs betrieben, die die Landesregierung so liebt, weil ihre privatrechtliche Form sie der Kontrolle des Parlaments entzieht und die Besetzung der Kontrollgremien, etwa des Aufsichtsrats, gut zu steuern ist. Es ist also die Politik, nicht das Projektmanagement, die es zu verantworten hat, dass Walter Smerling hier nun weiter seine Geschäfte macht. Der umtriebige Mann vom Rhein ist Gründer der privaten Bonner Stiftung für Kunst und Kultur e. V. und Direktor des ebenfalls privaten Museums Küppersmühle in Duisburg. (...) Sie [die Berliner Kunstszene] hat also einen Boykottaufruf gegen die Kunsthalle und ihren Betreiber gestartet, von dem man hoffen möchte, dass er zu Klaus Lederers „Dercon-Moment“ wird. Dem Moment, der klar macht, dass es falsch ist, die Anliegen der lokalen Künstlerschaft genauso zu ignorieren wie ihre kulturpolitische Expertise. Dem Moment, in dem öffentlich wird, dass die Senatsverwaltung, wie die FAZ am Samstag schreibt, falsch kommuniziert und vergessen hat, zu erwähnen, dass sie Smerling auf Kosten der Steuerzahler bezuschusst. Bei den Betriebskosten macht man halbe-halbe, was den Senat jeden Monat 50.000 Euro kostet. In der Berlinischen Galerie, dem massiv unter Geldmangel leidenden Landesmuseum, werden sie große Augen machen angesichts dieser insgesamt 1,2 Millionen für die zwei Jahre, in denen Smerling und sein Immobilienfreund die Hangars mietfrei zur Verfügung gestellt werden.
https://taz.de/Debatte-um-Kunsthalle-in-Tempelhof/!5833147/

05.02.2022 | Freitag, Kunsthölle Berlin - Seilschaften - Der Aufruf zum Boykott der neuen Kunsthalle des Kulturmanagers Walter Smerling ist richtig. Warum man trotzdem auf sein Angebot zum Dialog eingehen sollte, Stefan Heidenreich: Unter #boycottkunsthalleberlin laufen auf Instagram seit Anfang letzter Woche die Aufrufe zu einem Boykott der sogenannten Kunsthalle Berlin. Wer auch immer es wagt, in Berlin einen Ausstellungsraum mit diesem Namen aufzumachen, hat entweder keine Ahnung oder will Krawall. Seit bald Jahrzehnten haben immer wieder alle möglichen Beteiligten versucht, die große Halle der Kunst zu verwirklichen. Mittlerweile schwebt sie als ein imaginäres Luftschloss wie der Heilige Geist über dem Kunstsumpf an der Spree. Das Einzige, was sich in diesem Luftschloss angesiedelt hat, ist ein riesiges Wespennest.(...)
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/berlin-kunsthoelle

05.02.2022 | Berliner Zeitung, Kunstschaffende boykottieren die Kunsthalle Berlin, Ingeborg Ruthe: Der Streit um die private „Kunsthalle Berlin“ im Flughafen Tempelhof eskaliert. (...) Umso mehr rumort es jetzt, weil in Hangar 2/3 des einstigen Flughafens Tempelhof auf 8000 Quadratmetern eine reiche private Bonner Stiftung unter Leitung des Kulturmanagers Walter Smerling nun plötzlich die „Kunsthalle Berlin“ betreibt. Dies ist nicht etwa als ironische Anspielung auf eine kulturpolitische Fehlstelle gemeint. Es ist eine Anmaßung. Gegen die Kunsthalle protestiert Berlins vieltausendköpfige Künstlerschaft derzeit heftig. Sie ruft über ihren Berufsverband bbk sowie über Social Media zu einem energischen Boykott der als dubios empfunden „Kunsthalle Berlin“ und ihrer teils zweifelhaften Unterstützer auf. Im Streit um die Kunsthalle haben inzwischen sogar zwei Künstlerinnen ihre Werke aus einer anderen Ausstellung des Betreibers abgezogen. Der Titel „Kunsthalle Berlin“ ist letztlich als nicht eingelöstes Versprechen der Politik zu verstehen. Ein Reizwort und rotes Tuch. „Ein zynisches, neoliberales Vehikel“ nennen das die Kunstschaffenden in ihrem wütend formulierten Boykottaufruf. Ein Spektakel, das in erster Linie den Privatgeschmack der Sponsoren bediene.(...)
https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/kunstschaffende-boykottieren-die-kunsthalle-berlin-li.210049

05.02.2022 | FAZ, Kunst und Geld: Berlin zahlt auch noch drauf, Niklas Maak: Wie kann es sein, dass der Berliner Senat die berühmten Hallen einem privaten Verein zur kostenlosen Bespielung überlässt? Und noch hunderttausende Euro zusätzlich gibt? (...) Der Krach, den die Kunsthalle außerhalb der Ausstellung verursacht, ist allerdings noch größer: Der Verband Berliner Künstlerinnen und Künstler protestiert gegen die Kunsthalle, die Künstlerin Candice Breitz startet einen vielfach ge­teilten Boykottaufruf, der Künstler auffordert, ihre Werke nicht an diesem Ort zu zeigen. Was ist passiert? Als Ende des vergangenen Jahres be­kannt wurde, dass der seit Jahren leer stehende Flughafen Tempelhof als Kunsthalle genutzt werden solle, waren die Reaktionen euphorisch. Seit Jahren hatten Künstler der freien Szene sich zur Arbeitsgemeinschaft Tempelhof zusammengetan und kluge und gut umsetzbare Pläne für die künstlerische Nutzung des Flughafens entwickelt: Sollte die Stadt sich also mit diesen Künstlern zusammengesetzt und endlich erkannt haben, dass sie in ihr größtes leer stehendes Ge­bäude, ein Baudenkmal von Weltrang, investieren muss? (...)
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/berliner-exzess-beim-streit-um-die-kunsthalle-17780364.html (Paywall)

Kunst und Geld - Ausschnitt FAZ Artikel vom 5.2.3022

04.02.2022 | Monopol Magazin: Streit um Kunsthalle Berlin "Mir ist lieber, da ist Kunst drin als was anderes", Saskia Trebing: Im Streit um die private Kunsthalle Berlin im Flughafen Tempelhof haben zwei Künstlerinnen ihre Werke aus einer anderen Ausstellung des Betreibers abgezogen. Der Kultursenat verteidigt indes die Vermietung der Hallen. Die Debatte um die von der privaten Stiftung Kunst und Kultur e.V. Bonn betriebene Kunsthalle Berlin im Flughafen Tempelhof geht weiter. Inzwischen haben die beiden Künstlerinnen Agnieszka Polska und Martina Vacheva ihre Werke aus der Wanderausstellung "Diversity United" zurückgezogen, die ebenfalls von der Stiftung des Kulturmanagers Walter Smerling veranstaltet wird und im vergangenen Jahr in zwei Hangars des stillgelegten Berliner Flughafens gastierte.(...) In einem Gespräch mit Monopol wies der Kulturstaatssekretär Torsten Wöhlert (Die Linke) darauf hin, dass er die Kritik an der Kunsthalle Berlin insofern verstehen könne, als dass durch den Namen ein falscher Eindruck erweckt werde. "Man segelt unter einer Flagge, die völlig andere Assoziationen weckt. Kunsthalle Berlin suggeriert: Hier ist ein öffentlicher Raum, der ist zugänglich, den kann theoretisch jeder nutzen, und nun wird er verscherbelt", sagte Wöhlert, der auch im Aufsichtsrat der Tempelhof Projekt GmbH sitzt. (...)
https://www.monopol-magazin.de/kunsthalle-berlin-boykott-kultur

03.02.2022 | FR, Berliner Kunsthalle - Wiederauferstehung einer Toten, Ingeborg Ruthe: Da ist sie wieder die „Berliner Kunsthalle“, aber die Kunstszene der Stadt zeigt sich entrüstet. Es scheint so, als zeige der 2010 erschienene Bestseller „Empört Euch!“ des Franzosen Stéphane Hessel derzeit sehr spezielle, kunstpolitische Wirkung. In Paris wie in Berlin sind die Kunstszenen auf Krawall gebürstet; sie fühlen sich übergangen, ausgetrickst, getäuscht. Im Arm-aber-sexy-Berlin wächst in der vieltausendköpfigen, oft prekär lebenden Künstlerschaft die Entrüstung darüber, dass die gut betuchte Bonner [Anm.Red.: "Verein"] Stiftung für Kunst und Kultur e.V. unter dem umtriebigen Manager Walter Smerling im einstigen Flughafen Tempelhof urplötzlich die private „Kunsthalle Berlin“ betreibt. Der Titel wird als Anmaßung empfunden, denn Berlins Künstlerinnen und Künstlern hat man gleich nach der Wiedervereinigung aus Geldmangel einen solchen Ausstellungsort für die regionale Kunst weggenommen.(...)
https://www.fr.de/kultur/kunst/wiederauferstehung-einer-toten-91279172.html

03.02.2022 | Tip Berlin, Bonner Babo, Ina Hildebrandt:

03.02.2022 TIP bonner Babo Ina Hildebrandt

02.02.2022 | TAZ, "Neue Kunsthalle Berlin in der Kritik: Streit um die Kunst", Ronald Berg: (...) Ob die Interessen der zum Boykott aufrufenden Berliner KünstlerInnen sozusagen mehr allgemeinnützig sind als die von Leuten mit Geld und guten Kontakten, wie sie in dem Verein von Smerling versammelt sind, darüber ließe sich vielleicht streiten. Ein Gesprächsangebot von Smerling aber haben die KünstlerInnen jedenfalls bis jetzt ignoriert. Die neue Kunsthalle im Flughafen soll im Übrigen, wie Smerling am Freitag verkündete, noch einen Beirat bekommen, der das zukünftige ­Programm erst noch festlegen wird. Dass Smerlings Kunsthalle dereinst doch noch Senatsknete abziehen wird, wie von den zum Boykott aufrufenden KünstlerInnen explizit befürchtet, ist derzeit Spekulation. Und es ist durchaus zu verstehen, dass man darüber betrübt ist, dass der Kapitalismus in Berlin inzwischen genauso durchschlägt wie andernorts. Die billigen Ateliers sind Vergangenheit, Freiräume aufgebraucht. Das kann man bedauern, ist aber nicht wirklich neu. Und ein Aufruf zum Boykott, der zuerst Künstler wie Venet trifft, spricht weniger für den Hang zur Kultur als für den Drang nach Publicity in eigenem Interesse – mithin genau das, was man dem Projekt Kunsthalle vorwirft.
https://taz.de/Neue-Kunsthalle-Berlin-in-der-Kritik/!5832721/

02.02.2022 | radioeins rbb, Art aber fair, Kunstkritik Marie Kaiser: "Boykottiert die Kunsthalle Berlin!" - dazu haben eine Reihe von Berliner Künstlerinnen und Künstlern aufgerufen. Falls Sie sich jetzt fragen: welche Kunsthalle Berlin? Gemeint ist das neueste Projekt des Bonner Kulturmanagers Walter Smerling, der unter dem Titel "Kunsthalle Berlin" Ausstellungen im ehemaligen Flughafen Tempelhof organisiert.
https://www.radioeins.de/programm/sendungen/der_schoene_morgen/art_aber_fair/bernar-venet--1961-2021--60-jahre-performance--bilder-und-skulpt.html

oder direkt zum Nachhören:

radioeins rbb Art aber fair Kunstkritik mit Marie Kaiser
1.2.2022 3sat Kulturzeit - Zoë Claire Miller im Interview

01.02.2022 | 3 sat "Kulturzeit" mit Zoë Claire Miller im Interview

Thema: Die neue Kunsthalle Berlin und das System Smerling
https://vimeo.com/685516146
3sat.de/kultur/kulturzeit/sendung-vom-1-februar-2022-100.html (nicht mehr online)

01.02.2022 | Berlin Artists Protest New Private Art Space at Tempelhof Airport: ‘A Cynical, Neoliberal Vehicle’, by Shanti Escalante-De Mattei:
A new private art space at Berlin’s Tempelhof airport is currently the subject of protests, with artists in the city accusing the space of being out of touch with what their community wants. The online outcry after artists learned that a private institution, the Foundation for Art and Culture, chaired by the curator Walter Smerling, had been granted access to stage work in the building for the next two years. (...) The writers and circulators of the group’s post took issue with Smerling, who they viewed as old-guard figure who would “hollow out” the Berlin art scene with his “very rich, very white” friends. Boycott Kunsthalle Berlin said it was especially suspicious of him following a 2021 show he organized, “Diversity United” which Vladimir Putin endorsed. A press release by the Berlin artists’ association BBK Berlin claimed that, though the show was given €1 million in public subsidies, artists who participated in the show were denied their fee.
https://www.artnews.com/art-news/news/kunsthalle-berlin-tempelhof-protests-1234617442/

01.02.2022 | TSP: Ausstellung im Flughafen Tempelhof löst Streit aus Wenn öffentliche Ausstellungsorte und private Interessen kollidieren. Die Retrospektive des französischen Bildhauers Bernar Venet ist fabelhaft. Aber die Stiftung dahinter lässt Zweifel an ihren Absichten aufkommen. Christiane Meixner: (...) Der Ärger, der sich immer lauter äußert und im Netz zu ersten Boykottaufrufen führt, hängt mit den Organisatoren des Projekts zusammen. Walter Smerling, Gründer der privaten Stiftung für Kunst und Kultur (Anm.Red. bbk berlin: privaten Verein "Stiftung für Kunst und Kultur") und Direktor des ebenfalls privaten Museums Küppersmühle in Duisburg, hat die Hangars für zwei Jahre gemietet. Auf der Suche nach einem Namen für sein jüngstes Projekt verfiel der Kulturmanager ausgerechnet auf die Idee, es „Kunsthalle Berlin“ zu nennen. Wobei man annehmen darf, dass auch Smerling mitbekommen hat, wie in Berlin nach 2005 am heutigen Ort des Humboldt Forums um einen adäquaten Ausstellungsort gerungen wurde, der ebenfalls Kunsthalle heißen sollte. Der Name Kunsthalle weckt falsche Erwartungen | Nun ist der Begriff nicht geschützt, weckt allerdings Assoziationen. Wer nach Hamburg, Bonn oder Düsseldorf blickt, sieht institutionelle Häuser desselben Namens mit programmatischen Inhalten. Ihre Etats wie Finanzierungsmodelle mögen sich voneinander unterscheiden, immer aber geht es in solchen Hallen um die Kunst. Und genau hier beschleicht einen der Zweifel, sobald man sich das „Berliner Modell“ genauer ansieht. Wenn Smerling in seiner vielfachen Funktion – nicht zuletzt als Vertreter einer mächtigen Privatsammlung, die die Bestände des Museums Küppersmühle bildet – nun auch als Kurator der Ausstellung von Venet auftritt; eines Künstlers, den die Mega-Galerie König in St. Agnes inzwischen unter Vertrag hat, die bald ebenfalls eine Soloschau eröffnet. Das Gerede von „Kunst als Türöffner“ lässt nichts Gutes ahnen | Wenn Immobilienentwickler Christoph Gröner als Hauptsponsor der Veranstaltung auftritt, den Neujahrsempfang seines Unternehmens noch vor der offiziellen Eröffnung in der Ausstellung stattfinden lässt und dem ZDF vor der Kulisse der maroden Hangars ein Interview gibt, in dem er von der „Kunst als Türöffner“ spricht – dann bekommt man eine leise Vorstellung von der Dimension, in der sich die Retrospektive als Instrument für alles Mögliche erweist. Als eine Melange aus privaten, wirtschaftlichen und repräsentativen Interessen, an der sich zu Recht Kritik entzündet.
https://www.tagesspiegel.de/kultur/ausstellung-im-flughafen-tempelhof-loest-streit-aus-wenn-oeffentliche-ausstellungsorte-und-private-interessen-kollidieren/28025034.html

01.02.2022 | rbb Abendschau, Porträt des Kultursenators Klaus Lederer mit einem Statement ab 4:12 min zum Projekt Smerlings in den Tempelhof Hangars - Klaus Lederer: "dieses Guerilla-Marketing, das Kunsthalle Berlin zu nennen, obwohl diese Stiftung [Anm.Red.: "Verein"] keine Berührung, keine Verankerung in der Kunstszene Berlins hat, das finde ich einigermaßen daneben... den Umut und die Kritik aus der Kunstszene verstehe ich." (nicht mehr online)

01.02.2022 | eiskellerberg.tv: Von der Schwerkraft des Sponsorin. Verrutscht. Gleich mit der Eröffnung gerät die Kunsthalle Berlin in Schieflage: Ach, die Leichtigkeit. Wenn wenigstens das so leicht wäre. Walter Smerling hat die „Kunsthalle Berlin“ in die Welt gesetzt. Wenn er sich dabei nicht mal schwer übernommen hat. Die Eröffnung ging am letzten Wochenende über die Bühne von Hangar 2 und 3 des alten, ausgedienten Flughafen Tempelhof. Schon hagelt es Kritik, ein Boykottaufruf macht die Runde, der bbk berlin protestiert (der BBK schweigt), der eisige Berliner Wind bläst Smerling ins Gesicht. Ein Fehlstart? Eine Bruchlandung? Eine Sturzgeburt
https://eiskellerberg.tv/2022/02/01/von-der-schwerkraft-des-sponsoring/

31.01.2022 | radioeins rbb, Kunst&Kultur, "Kunsthalle Berlin": Eine Bereicherung für die Kunst-Szene? Über das Projekt "Kunsthalle Berlin" haben wir mit Silke Hohmann gesprochen, sie ist Redakteurin bei "Monopol - Magazin für Kunst und Leben": Am Wochenende wurde in zwei riesigen Hangars des ehemaligen Flughafen Tempelhof eine neue Ausstellung eröffnet. Diese Fläche soll vom privaten Verein "Stiftung für Kunst und Kultur" nun als "Kunsthalle Berlin“ etabliert werden - ein privat finanziertes Projekt. In der Kulturszene sind viele damit nicht einverstanden, es regt sich Widerstand gegen das Projekt.
https://www.radioeins.de/programm/sendungen/mofr1013/_/kunsthalle-berlin.html

oder direkt zum Nachhören:

Silke Hohmann Monopol-Magazin für Kunst und Leben bei radioeins 31.01.2022

29.01.2022 | Fazit DeutschlandRadioKultur, Zoë Claire Miller im interview: Etikettenschwindel? Massive Kritik an neuer Kunsthalle Berlin (7:22 min)

oder hier direkt zum Nachhören und Nachlesen:

29.01.2022 Zoë Claire Miller im Interview bei FAZIT DeutschlandRadioKultur: Etikettenschwindel? Massive Kritik an neuer Kunsthalle Berlin

Auszüge aus dem Interview mit Zoë Miller: "So ein Name "Kunsthalle Berlin", das klingt natürlich so, als wäre es eine öffentlich legitimierte und geförderte Einrichtung die auch bestimmte Qualitätsmaßstäbe hat, die sich an Auflagen zu halten hat, wie das öffentliche Institutionen tun. Bei denen es z.B. bei Einstellungen eine Ausschreibung gibt. (...) Es ist eine Ausstellungseinrichtung von einem Privatier, der einen Verein betriebt, der sich eine "Stiftung" nennt, der in unglaublich vielen Skandalen verwickelt gewesen ist. (...) Ich gebe auch zu bedenken, dass, wenn man einen privaten Kunstraum betreibt, und dafür öffentliche Infrastruktur missbraucht und es "Kunsthalle Berlin" nennt, dann kann man sehr viel Geld generieren, indem die Kunstwerke, die man ausstellt, am Ende mehr Wert sind, als sie am Anfang waren. (...) [Anm.Red.: Aufgaben der Tempelhof Projekt GmbH nachzulesen auf der Website] "Er [Walter Smerling] zahlt keine Miete, soweit wir informiert sind. [Anm.Red.: vergleichbare Situation beim Ausstellungsprojekt "Diversity United"] (...) "Alle sind sehr wütend, enttäuscht, viel Unverständnis, Frustrationen. Tempelhof ist ein sehr besonderer Ort, der von der Zivilgesellschaft erkämpft wurde, (auch) dass er offen zu benutzen ist. so viele Künstler*innen können sich ihre Ateliermiete nicht mehr leisten. Es ist schwer zu verstehen, wie die Verantwortlichen drauf gekommen sind, dass das eine gute Idee sei. Man kennt Walter Smerling und seinen Dunstkreis für gigantomanische Kunstprojekte von zweifelhafter Qualität mit zweifelhaften Sponsoren, wo die eigennützige Wertsteigerung von Spekulationsobjekten als Philanthropie dargestellt wird, dabei öffentliche Infrastruktur und öffentliche Gelder, und öffentlich anerkannte Institutionen missbraucht und verheizt werden. Das ist schon in anderen Städten passiert und jetzt passiert es halt in Berlin. Wir würden auf jeden Fall fordern, dass das Tempelhof Projekt, dass der Kultursenator, dass politisch Zuständige anregen, dass es nicht so gut ist, dass dieser Name beibehalten wird (...) dass er nach zwei Jahren gehen muss, dass es nicht wie Smerling es darstellt, eine Probezeit ist, denn das ist sehr rufschädigend für Berlin.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/etikettenschwindel-massive-kritik-an-neuer-kunsthalle-berlin-dlf-kultur-9df4ca17-100.html

31.01.2022  | Artnet.com: Candice Breitz and Other Berlin-Based Artists Are Calling for a Boycott of a New Art Space at the Historic Tempelhof Airport - Boycotters have taken issue with its financial backer, Walter Smerling., Taylor Dafoe:
Artists in Berlin are calling for a boycott of a new temporary art space at a historic airport hangar, claiming the venture reflects the interests of its private backers more than the city’s art scene. (...) Zoë Claire Miller and Heidi Sill, representatives of the bbk berlin association of visual artists, also took issue with Smerling’s adoption of the word “Kunsthalle” for the space. “With the self-appointment as Kunsthalle Berlin, the [Foundation for Art and Culture] from Bonn—which is not a foundation, but an association that pursues its own interests—suggests that the use of the historic Tempelhof airport hangar by this association is publicly legitimized,” the bbk berlin spokespersons wrote in a press release. “But this is by no means the case.” “Where is the communication with civil society?” they asked. (...)
https://news.artnet.com/art-world/berlin-artist-boycott-tempelhof-airport-2066357

31.01.2022 | rbb, Streit um die "Berliner Kunsthalle" im Flughafen Tempelhof: Ein Gespräch mit unserer Kunstexpertin Silke Hennig
Für zwei Jahre hat das Land Berlin die Hangars 2 und 3 im ehemaligen Flughafen Tempelhof dem Kulturmanager Walter Smerling überlassen, um dort eine Kunsthalle zu betreiben. Zur Eröffnung der ersten Ausstellung mit Werken des französischen Künstlers Bernar Venet wurde jetzt dagegen Protest laut: Berliner Künstler rufen auf Social-Media-Plattformen zum Boykott der "Kunsthalle Berlin" auf und sprechen von Etikettenschwindel.
https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/schema/sendungen/der_tag/archiv/20220131_1600/kultur_aktuell_1810.html

30.01.2022 | Süddeutsche Zeitung: Radau in und um neue "Kunsthalle Berlin": Rumms, Peter Richter: (...) Das gezielte Amalgamieren von Großkünstlern, Großsponsoren, Großsammlern und Kunstgroßhändlern wirkt ganz offensichtlich weniger großartig auf Leute, die selbst künstlerisch aktiv sind, aber in zwei Jahren Pandemie immer kleinere Kreise ziehen mussten. So kursierte unter Berliner Kunstbetriebsangehörigen in den letzten Tagen ein Internet-Aufruf zum Boykott der "Kunsthalle Berlin": "Statt als Initiative betrachtet werden zu können, die im Interesse der Kunst-Community Berlins im weiteren Sinne liegt", müsse diese neue "Kunsthalle" als "zynisches, neoliberales Vehikel" bezeichnet werden, "das wesentlich dazu dient, Status und Privatvermögen derer zu steigern, die damit zu tun haben." Bei solchen Anlässen zeigt sich natürlich auch die zunehmend unversöhnlichere Spaltung der Kunstwelt in ein marktbasiertes und ein eher an kulturalistischen Fragen und öffentlichen Töpfen orientiertes Lager. Dort kursierte daher zusätzlich die Frage, welchem "alten, weißen Mann" Smerling den Teppich hier nun als Erstem ausrollen werde: Lüpertz? Baselitz? Den Liköraquarellen von Udo Lindenberg? (...)
https://www.sueddeutsche.de/kultur/kunsthalle-berlin-bernar-venet-1.5518227
[Anm.Red.: Überblick zur Genese der "Kunsthalle" in Berlin]

29.01.2022 | wdr, Streit um neue Berliner Kunsthalle
https://www1.wdr.de/kultur/kulturnachrichten/berliner-kunsthalle-tempelhof-100.html

29.01.2022 | rbb Kulturradio, Bernar Venet: "1961 - 2021. 60 Jahre Performance, Bilder und Skulpturen", Antje Bonhage: Bernar Venet, 1961–2021" ist die erste in einer Reihe von Ausstellungen, die in den nächsten zwei Jahren in der neuen "Kunsthalle Berlin - Flughafen Tempelhof" gezeigt werden. Die bisher größte Retrospektive des französischen Künstlers umfasst sein gesamtes breit gefächertes Schaffen als Bildhauer, Maler, Performancekünstler sowie als radikaler Konzeptkünstler. Auf 8.000 Quadratmetern versammelt die Schau über 150 Werke.

28.01.2022 | Monopol Magazin: Widerstand gegen Kunsthalle Berlin - Bruchlandung?, Elke Buhr: (...)Auch der berufsverband bildender künstler*innen berlin (bbk berlin) protestierte in einer Pressemitteilung gegen die Initiative. Die neue Kunsthalle wird von der privaten Stiftung für Kunst und Kultur aus Bonn organisiert, die unter anderem auch das private Museum Küppersmühle in Duisburg betreibt.
https://www.monopol-magazin.de/kunsthalle-berlin-kritik-stiftung-kunst-kultur-tempelhof-bruchlandung

28.01.2022, dpa: Ausstellung Bernar Venet in Berlin - Streit um Kunsthalle: "(...) Veranstalter Walter Smerling vom privaten Verein "Stiftung für Kunst und Kultur" in Bonn sprach am Freitag in Berlin von zunächst zwei Jahren, in der das privat finanzierte Projekt laufen soll. Auf Social-Media-Plattformen wurde zum Boykott der Kunsthalle aufgerufen, die nicht das sei, was Künstlerinnen und Künstler der Stadt bräuchten und wollten. Ein Verband sprach mit Blick auf die bisherigen Bemühungen der Kulturszene um eine Kunsthalle von "Etikettenschwindel" der Veranstalter. Damit werde suggeriert, die Nutzung sei öffentlich legitimiert. "Das ist jedoch keineswegs der Fall", hieß es in einer Mitteilung. Die Hangars, rund fünf Prozent der gesamten Nutzfläche des Flughafenbaus, sind von der vom Senat getragenen Gesellschaft Tempelhof Projekt vergeben worden."
https://www.morgenpost.de/berlin/article234431543/Ausstellung-Bernar-Venet-in-Berlin-Streit-um-Kunsthalle.html

25.01.2022 | Berliner Zeitung, „Kunsthalle Berlin“: Auferstehung einer Totgesagten?, Ingeborg Ruthe: Im einstigen Flughafen Tempelhof firmiert die „Kunsthalle Berlin“. Betreiber ist eine private Bonner Stiftung. [Anm. Red.: "privater Bonner Verein", der die Hangars mietfrei für zwei Jahre nutzen kann.)
"(...) Der Name „Kunsthalle Berlin“ prangt da als Versprechen. Vielleicht geht der Coup ja auch ’ne Nummer kleiner.  Wie wärs mit Kunsthalle Tempelhof?"
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/kunst/kunsthalle-berlin-auferstehung-einer-totgesagten-li.207803

23.01.2022 | FAZ, Kunst und Macht : Das System Smerling, Niklas Maak: Er macht aus dem Berliner Flughafen Tempelhof eine riesige Kunsthalle und leitet sie auch gleich. Alle Mächtigen lieben seine Ausstellungen: Wer ist eigentlich Walter Smerling? Irgendwann, es war noch vor Weihnachten, hieß es in einer erfreuten Mitteilung an die Presse, es seien bereits mehr als fünfzig Lastwagen auf dem Weg nach Berlin, beladen mit Werken des hierzulande nicht so bekannten französischen Künstlers Bernar Venet. Die Antwort auf die naheliegende Frage, wohin diese nach einer Truppenverlegung klingende Karawane denn steuere, wurde schnell nachgeliefert: zur neuen Kunsthalle Berlin! Nie gehört? Auch hochrangige Kulturbeamte der Berliner Senatsverwaltung erfuhren von ihr erst aus der Pressemitteilung der privaten Stiftung für Kunst und Kultur in Bonn, die die neue Kunsthalle ab sofort betreiben wird. Gründer der Stiftung [Anm.Red.: "des Vereins"] ist der Kulturmanager Walter Smerling. Kommende Woche eröffnet sie. Nun ist es nicht unüblich, dass private Stiftungen sich Fabrikhallen kaufen und darin Kunst zeigen – aber die „Kunsthalle Berlin“ eröffnet nicht irgendwo, sondern in einem der wichtigsten öffentlichen Baudenkmäler Deutschlands: im alten Flughafen Tempelhof. Der schon länger leer stehende Bau wäre ein perfekter Ort für die Künstler der Stadt, die wegen steigender Mietpreise gerade nach der Pandemie oft kaum noch Geld haben, ihre Ateliers zu bezahlen; in den Räumen von Tempelhof könnten sie arbeiten und Kunst zeigen. Jetzt eröffnet Smerling dort eine Kunsthalle, die seinen Privatgeschmack abbildet. Kann jemand sich in Berlin einfach so zum Kurator der größten Räume der Stadt krönen? Offenbar ja. (...)
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst-und-architektur/stiftung-fuer-kunst-und-kultur-wer-ist-walter-smerling-17743829.html (Paywall)

Boykott Kunsthalle Berlin