12.10.2020 | PM des bbk berlin: Friedensstatue in Berlin-Mitte verteidigen!

Friedensstatue

Kundgebung für den Erhalt der Friedensstatue in Berlin Moabit am 13.10.2020

 

Protest-Erfolg! Friedensstatue in Moabit darf vorerst bleiben:

Abendschau 13.06.2020: Friedensstatue in Moabit darf vorerst bleiben www.rbb24.de/kultur/beitrag/2020/10/verwaltungsgericht-berlin-mitte-statue-trostfrauen-korea-verein-japan.html

TAZ 13.06.2020: Vom Protest beeindruckt von Sven Hansen: taz.de/Umstrittenes-Mahnmal-in-Berlin-Moabit/!5717416/

Kritische Kunstwerke dürfen nicht auf Druck von Regierungen anderer Länder aus dem öffentlichen Raum entfernt werden.

Protest am 13.10.2020 um 12 Uhr, Bremer Straße / Ecke Birkenstraße in Moabit

"Der bbk berlin sieht mit großer Sorge, wie immer mehr Regierungen auch demokratisch verfasster Staaten die Freiheit der Kunst in Frage stellen und sie in den Dienst nationaler und nationalistischer Geschichtsprogramme stellen wollen. In Berlin nicht! Berlin ist deshalb ein so wichtiger Ort für Kunst und Kultur, weil Künstler*innen aus der ganzen Welt hier frei und ungehindert arbeiten können. Diese Freiheit müssen wir verteidigen.", so die Sprecherinnen des bbk berlin, Zoë Claire Miller und Heidi Sill.

In einem Telefonat zwischen dem japanischen Außenminister Toshimitsu Motegi und dem deutschen Bundesaußenminister Heiko Maas wurde die Demontage der Friedensstatue von japanischer Seite gefordert. Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Stephan von Dassel, hat dem politischen Druck um die Friedensstatue der Künstler*innen Kim Seo-Kyung und Kim Eun-Sung nachgegeben, die Genehmigung für die Installation der Skulptur im öffentlichen Raum aufgehoben und erwartet von den Initiatoren, dem Korea Verband, die Entfernung bis zum 14.10.2020.

Die Sprecherinnen des bbk berlin fordern den Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte auf, das Votum seiner Kommission für Kunst im Stadtraum (KIST) zu respektieren und zu unterstützen und damit die Aufforderung zur Entfernung des Kunstwerks zurückzunehmen. Der Vorstand des bbk berlin schließt sich dem für morgen geplanten Protest gegen die Eigenmächtigkeit und politische Einflussnahme des Bezirksbürgermeisters an und fordert zur Teilnahme und zum Schutz des Denkmals an seinem aktuellen Standort auf.

Die Friedensstatue erinnert an die über 200.000 Mädchen und Frauen aus 14 Ländern, die vom japanischen Militär während des Asien-Pazifik-Krieges (1931- 1945) im gesamten asiatisch-pazifischen Raum als sogenannte „Trostfrauen“ sexuell versklavt worden sind. Sie ist die dritte derartige Skulptur in Deutschland und die einzige, die sich auf öffentlichem Grund befindet.

berufsverband bildender künstler*innen berlin
Zoë Claire Miller und Heidi Sill
Sprecherinnen bbk berlin

weitere Informationen:

Ostasiatisches Institut – Japanologie – Universität Leipzig:
Was bedeutet es eigentlich, dass in Berlin eine Friedensstatue in Form einer „Trostfrau“ aufgestellt wurde? von Dorothea Mladenova

Pressemitteilung Nr. 363/2020 vom 08.10.2020 Bezirk Berlin-Mitte