19.11.2024 | Pressemitteilung des bbk berlin: Kunst und Kultur in Berlin werden massiv bedroht

Pressemitteilung des bbk berlin

Dieser Kahlschlag trifft die Berliner Künstlerschaft in ihren Grundfesten. Für viele Künstler*innen steht die Existenz auf dem Spiel. Daher lehnen wir die Kürzungen im Berliner Kulturhaushalt entschieden ab und fordern ihre Rücknahme. 

Frauke Boggasch und Birgit Cauer, Sprecherinnen bbk berlin: 
„Sollte der Berliner Senat an den massiven Kürzungen im Bereich der Künstler*innen-Förderung, der künstlerischen Forschung, der Produktions- und Präsentationsorte, der Arbeitsräume, von Projekten für Kunst im Stadtraum, des künstlerischen Austauschs und der Kulturellen Bildung festhalten, zerstört er nachhaltig die mühsam aufgebauten und von den Kunstschaffenden durch unbezahlten Einsatz stets unterstützten Infrastrukturen der künstlerischen Produktion und Präsentation. Die Kürzungen gehen bis zur Einstellung von Förderprogrammen. Das ist ein überproportionaler Kahlschlag im Kulturhaushalt. Damit steht unsere Demokratie auf dem Spiel, die neben Exzellenz auch Vielfalt, Resilienz und Solidarität sichern sollte.“ 

Wibke Behrens, Geschäftsführerin im kulturwerk des bbk berlin:
„Die historische Budgetkürzung um 10% im kulturwerk des bbk berlin betrifft vor allem die Produktionsbedingungen für die bildenden Künstler*innen: das geht direkt an die infrastrukturelle Substanz. Wir halten europaweit die größten Bildhauer,- Druck,- und Medienwerkstätten vor, in denen professionell internationale Künstler*innen arbeiten. Die Konsequenzen sind noch nicht abzusehen.“ 

Die Atelierbeauftragten für Berlin im kulturwerk, Lennart Siebert, Julia Brodauf:
„Die Kürzungen im Rahmen des Arbeitsraumprogramms (ARP) für den Erhalt und Ausbau künstlerischer Arbeitsräume nehmen wir mit großem Schrecken zur Kenntnis. Das Atelierbüro im kulturwerk des bbk berlin, als wichtigster Partner bei der Vergabe geförderter Atelierräume, wird dennoch weiterhin seiner Verantwortung gerecht werden und sich um den Erhalt der Produktionsorte der Bildenden Kunst kümmern.“

Büro für Kunst im öffentlichen Raum im kulturwerk des bbk berlin, Martin Schönfeld:
„Das Büro für Kunst im öffentlichen Raum verzeichnet Kürzungen von 73% für die künstlerische Gestaltung im Stadtraum. Das kommt der Einstellung des Programms gleich. Sollte diese Kürzung aufrecht erhalten bleiben, müssen bereits in Vorbereitung befindliche Wettbewerbs-verfahren sofort abgebrochen werden, gebundene Aufträge müssen storniert werden, Künstler*innen verlieren Beteiligungsmöglichkeiten, den öffentlichen Raum und dessen Entwicklungsperspektiven im Rahmen von Kunstprojekten zu thematisieren. Temporäre Kunstprojekte im öffentlichen Raum können nicht mehr stattfinden.“

Keine Investition bedeutet keine Zukunft. Der internationale Standort Berlin wird mit diesen Kürzungen dramatisch gefährdet.


Frauke Boggasch und Birgit Cauer, Sprecherinnen
Vorstand des bbk berlin

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