20.07.2022 | Studie des Berufsverbands Bildender Künstler Bayern: Künstlerisches Prekariat

Studio München - IFSE Berlin

19. Juli 2022 | Süddeutsche Zeitung, Artikel von Evelyn Vogel:

[...] Erhoben wurde die Studie zur Arbeits- und Lebenssituation Bildender Künstlerinnen und Künstler im Auftrag des BBK vom Institut für Strategieentwicklung (IFSE) in Berlin. Das Münchner Kulturreferat hat sie gefördert. Die Zahlen beziehen sich auf 2019, also auf die Zeit, noch bevor der Kulturbetrieb durch die Corona-Pandemie zum Stillstand verdammt war. 2020 sollen die durchschnittlichen Einkünfte aus künstlerischer Arbeit trotz Corona-Hilfen um weitere 11,3 Prozent gesunken sein, sodass jeder Fünfte inzwischen aufgegeben habe oder sich vorübergehend mit anderen Jobs durchschlägt. Die 504 Teilnehmenden der Studie, die zu etwa 100 Themen befragt wurden, kommen aus München und dem Umland und stehen laut BBK stellvertretend für die etwa 3000 Kunstschaffenden in München und 6000 in ganz Bayern.

Die Einkommenssituation von Künstlerinnen ist besonders prekär

Wie in anderen Wirtschaftszweigen kämpfen Frauen auch in der Kunst um ein geschlechtergerechtes Einkommen - und hinken meilenweit hinterher. Die Studie zeigt, dass Künstlerinnen durchschnittlich 10 559 Euro im Jahr erzielen, Männer hingegen 16 048 Euro. Der sogenannte Gender Pay Gap liegt damit bei 29,5 Prozent und ist um rund ein Drittel höher als die gesamtgesellschaftliche Gehaltslücke von derzeit 18 Prozent. Dass Künstler deutlich häufiger in Einzelausstellungen vertreten sind als Künstlerinnen, erschwert die geschlechtliche Gleichbehandlung in der Kunst zudem.

Trotz Zusatzjobs reicht es hinten und vorne nicht, es droht Altersarmut

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https://www.sueddeutsche.de/muenchen/bbk-kuenstlerisches-prekariat-ifse-armut-reichtum-zeitgenoessische-kunst-1.5623910

https://ifse.de/Pdf/IFSE_Studio_Muenchen.pdf