28.11.2024 | bbk berlin: Wir haben allen Grund: Trauermarsch am 29.11.2024
Ab 1.1.2025 sind über 130 Mio. Euro für die Berliner Kultur gestrichen!
Kommt und betrauert mit uns zusammen die Visionslosigkeit und die mangelnde Weitsicht des Senats, für die Kunst und Kultur als Einzigartigkeit dieser Stadt zu kämpfen
Die drastischen Kürzungen bedeuten einen Verlust von Projekträumen und Ausstellungsorten und Einschränkungen kommunaler Galerien.
Die Ausstellungshonorare und die Recherchestipendien, die künstlerische Forschung: es wird alles gekürzt und der nationale und internationale Kulturaustausch wird eingestellt.
Die Folgen der 100%-igen Kürzungen im Bereich Inklusion und Diversität führt zur Schließung des Projektbüro für Diversitätsentwicklung Diversity Arts Culture und auch das spüren die bildenden Künstler*innen.
Diese Kürzungsvorhaben bedeuten eine komplette Zerstörung der vielfältigen und diversen Kulturszene Berlins und der international renommierten Infrastruktur zur Kunstproduktion.
Wir bildenden Künstler*innen werden quasi von der Kürzungswelle überrollt.
Die prekären Arbeitsbedingungen, gegen die wir ohnehin seit Jahren kämpfen, spitzen sich mit diesem historischen Kahlschlag zu.
Das Arbeitsraumprogramm, von dem auch das Atelierprogramm im kulturwerk des bbk berlin abhängig ist, wird ab 1.1.2025 von 24 Mio. auf 12 Mio. Euro gekürzt sein - das sind 50 % und ist damit überproportional viel. Da auch die Kulturraum Berlin gGmbH als Steuerorgan für das ganze Anmietprogramm aufgelöst werden soll, ist das gesamte Programm in Gefahr! Akut geht es um rund 60 geförderte Atelierhäuser, knapp 1000 geförderte Ateliers!
Insgesamt geht es für alle Sparten um rund 2000 Arbeitsräume, zusätzlich zu etwa 600 im Ausbau befindliche!
Das Büro für Kunst im öffentlichen Raum ist mit Kürzungen von 73 % für die künstlerische Gestaltung im Stadtraum konfrontiert. Ein verbleibender Jahresetat 2025 von 100.000 Euro kommt der Einstellung des Programms gleich.
Wir schlagen Alarm! Sollte diese Kürzung aufrecht erhalten bleiben, müssen bereits in Vorbereitung befindliche Wettbewerbsverfahren sofort abgebrochen werden, gebundene Aufträge müssen storniert werden, Künstler*innen verlieren Beteiligungsmöglichkeiten, den öffentlichen Raum und dessen Entwicklungsperspektiven im Rahmen von Kunstprojekten zu thematisieren. Temporäre Kunstprojekte im öffentlichen Raum können nicht mehr stattfinden.
Keine Investition bedeutet keine Zukunft. Der internationale Standort Berlin wird mit diesen Kürzungen dramatisch gefährdet.
Wir schlagen Alarm! Mit den anstehenden Kürzungen von 271.000 Euro für unsere gesamte Tochtergesellschaft kulturwerk des bbk berlin, mit zusätzlich ihrer Bildhauer,- Druck,- und Medienwerkstatt als europaweit einzigartige Infrastruktur, die teilweise nächstes Jahr 50 Jahre alt wird, ist eine historische Budgetkürzung von rund 10% ein substanzieller Einschnitt.
Wir schlagen Alarm: Keine Werkstätten, keine Ateliers, keine Recherche, keine Forschung, kein Diskurs bedeutet: Kunst findet damit nicht mehr statt.
Damit werden wir uns nicht abfinden! Wir sind noch nicht weg! Kommt und betrauert mit uns zusammen die Visionslosigkeit und die mangelnde Weitsicht des Senats, für die Kunst und Kultur als Einzigartigkeit dieser Stadt zu kämpfen!
Schreibt dem Regierenden Bürgermeister/ wendet Euch an Eure Abgeordnete in Euren Bezirken!
Fordert unmissverständlich auf, die angekündigten Kürzungen nicht umzusetzen und zurückzunehmen. Denn die vielfältige Kulturlandschaft ist ein bedeutender Standortfaktor Berlins, kommt einem Großteil der Bevölkerung zugute, hat Besucher*innen aus allen Altersschichten und Gäste aus der ganzen Welt. Sie prägt Berlins Image, auch und gerade im Vergleich mit anderen deutschen sowie internationalen Metropolen.
Hier, wie aktuell angekündigt, zu kürzen, ist eine kultur- und finanzpolitische Fehlentscheidung. Wie es die bildenden Künstler*innen in Produktion und Präsentation existenziell betrifft und wie groß der Imageschaden sein wird, ist angesichts der Tatsache, dass der Anteil des Kulturetats am Gesamthaushalt nur um 2,5% beträgt, absolut unverhältnismäßig.
Es drohen irreparable Schäden. Dies wäre nicht nur ein Verlust für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern Berlin droht einen Teil seines Gesichts und seiner Strahlkraft – die Kultur – abzuschaffen. Dies kann nicht im Sinne Ihrer Politik sein. Vor allem ist es nicht in unserem Sinne!
Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei, Rotes Rathaus, Jüdenstraße 1, 10178 Berlin, Mail: @email
Hier findet Ihr Eure Abgeordneten: https://www.parlament-berlin.de/das-parlament/abgeordnete/suche-nach-wahlkreisen
Frauke Boggasch und Birgit Cauer, Sprecherinnen
Vorstand des bbk berlin