"Die Verunsicherung ist riesig"

Sonja Hornung lebt wie viele freie Künstler*in Berlin an der Armutsgrenze. Nun muss sie auch noch um ihr Atelier und ihre wildwüchsige Nische in Kreuzberg fürchten. So steigt die Journalistin Constanze von Bullion in ihren Artikel Gentrifizierung."Die Verunsicherung ist riesig"in der Süddeutschen Zeitung (veröffentlicht: 26. Oktober 2025) ein. 

In ihrer Reportage spricht sie mit einer Künstlerin aus dem Atelierhaus Ohlauer 40, das wie viele weitere Berliner Atelierhäuser von den Kürzungen betroffen ist. In der Ohlauer Straße 40 in Kreuzberg laufen derzeit vier Atelierverträge zwischen Februar 2026 und Dezember 2027 aus. Eine Verlängerung ist ungewiss. (Standortkarte bedrohter Ateliers in Berlin, Oktober 2025)

Im Artikel geht es um Existenzängste, Verdrängung und Gentrifizierung – Entwicklungen, wie man sie bereits aus Paris oder London kennt. Vor diesem Hintergrund zitiert von Bullion unseren Atelierbeauftragten des bbk berlin:

"Die Betriebskosten haben sich teilweise verdreifacht. Da stehen Existenzen auf dem Spiel“, sagt der Atelierbeauftragte des bbk berlin, Lennart Siebert. 

Und weiter heißt es im Artikel: „Dieser große internationale Pull-Faktor, den Berlin als Kunst- und Kulturstandort hatte, der zieht nicht mehr bei vielen Künstlerinnen und Künstlern.“ Die allermeisten von ihnen lebten nah an der Armutsgrenze. Abwanderung setze ein, zum Schaden der Stadt.

Auch Berlins Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson kommt zu Wort. Sie kämpft derzeit in den laufenden Haushaltsverhandlungen um Spielräume. Man sei sich der Bedeutung jedes einzelnen Arbeitsraums für die Kunstproduktion bewusst, teilt ihr Haus mit. Berlin könne die bestehenden Ateliers und Proberäume auch weiterhin fördern – immerhin, so hieß es zunächst.

Wird sie ihr Versprechen halten?

Kundgebung vor dem Abgeordnetenhaus

Die Journalistin schildert die Szene der letzten Kundgebung der Künstler*innen betroffener Ateliers vor dem Abgeordnetenhaus so:

"Drinnen tagt der Kulturausschuss, draußen ertönen die Sprechchöre: 'SOS – Save our Studios'." 

Sie beschreibt die Plakate der protestierenden Künstler*innen:

„Fichtestraße bleibt“, steht da. Oder: „Tromsöer Straße 6“. Oder: „Wilsnacker 62“. Als die Versammlung endet, verstaut Sonja Hornung die Pappschilder wieder in ihrer Tasche – fürs nächste Mal. Denn sie werden wohl wiederkommen müssen. Und so ist es:

Der Termin für die nächste Kundgebung steht

Am 14.11.2025 von 9:30 - 11:00 Uhr (Die Haushaltssitzung beginnt um 10:00) vor dem Abgeordentenhaus, Niederkirchnerstraße 5, 10117 Berlin.

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