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Die erste Veranstaltung in der Reihe zur Aufarbeitung der sogenannten „Kunsthalle Berlin“ zielt darauf ab, nachzuvollziehen: Was ist geschehen? Wie konnte dies geschehen? In welchem Kontext und in welcher Infrastruktur ist die sogenannte „Kunsthalle Berlin“ im Tempelhofer Flughafen zu verorten? Was sind landeseigenen Projekt GmbHs und in welchem Konstrukt werden Entscheidungen getroffen? | All diese dringenden Fragen wollen wir mit Euch diskutieren und in einer zeitnahen zweiten Veranstaltung – mit politischen Entscheidungsträger*innen – ermitteln, wie wir diese – aus unserer Sicht – unhaltbare Sachlage verändern können.

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Der bbk berlin fasst die Reaktionen in den Medien seit seiner Pressemitteilung vom 28. Januar zusammen. Welche Interessen vertritt der Verein "Stiftung für Kunst und Kultur e.V.", der die "Berliner Kunsthalle" betreibt? Und welche Rolle spielt das Land Berlin bei dieser Namens- und Repäsentationsaneignung? Die aktuellen Informationen zeigen: Der Skandal wächst. Unter dem Link sind viele Stimmen aus der Presse - Tageszeitungen, TV- und Radio-Berichte - chronologisch zusammengefasst.

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Die Unter-der-Hand-Vergabe großer Flächen des Flughafens Tempelhof an einen umstrittenen Kunstunternehmer mit kommerziellen Zielen ist an sich ein Skandal, der aufgeklärt werden muss. Dass der Öffentlichkeit dazu noch verschwiegen wurde, dass die sogenannte Kunsthalle Berlin vom Land Berlin auch noch in erheblichem Umfang mit Geld subventioniert wird, macht den Skandal noch größer. Die FAZ berichtet am 5. Februar von 100.000 Euro Betriebskostenübernahme im Monat durch das Land Berlin. Das sind in 2 Jahren 2,4 Mio. Euro – das Doppelte dessen, was der Landeshaushalt für Kunstankäufe sämtlicher Kunstinstitutionen des Landes vorsieht. | Wusste die Berliner Kulturverwaltung wirklich nichts davon, dass Smerlings Projekt unter "Kunsthalle Berlin" firmieren würde? Wer genau hat wann was mit wem besprochen? Welche Verträge, welche Absprachen gab und gibt es? Das muss offengelegt werden! Entweder zahlt der private Verein Nebenkosten, Miete und alles was dazu gehört oder die Nutzung muss sobald als möglich beendet werden. | Wie so oft: Das Land Berlin verspricht - wie für die Entwicklung des Flughafenkomplexes in Tempelhof – Transparenz, Partizipation, Bürgerbeteiligung und ähnliches mehr, um dann das Gegenteil zu tun. Das gilt gerade für Vorhaben mit kultureller Schwerpunktsetzung. Beispiele sind die Alte Münze oder die aktuell laufende dysfunktionale Verstaatlichung der Aufgaben gemeinnütziger Freier Träger und Akteur*innen aus der künstlerischen Praxis – im Besonderen in Betrieb und Entwicklung von Standorten künstlerischer Produktion. | Berlin versagt regelmäßig dort, wo es darum geht, dem enormen Sachverstand und Engagement der Berliner Zivilgesellschaft zu vertrauen, sinnvoll zu nutzen und damit auch Handeln wirklich transparent zu machen. | Das geht so nicht weiter. (...)

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28.01.2022 | Auszug: (...) Mit der Selbsternennung zur „Kunsthalle Berlin“ suggeriert die „Stiftung für Kunst und Kultur e.V.“ aus Bonn, – die keine Stiftung ist, sondern ein Verein, der eigene Interessen verfolgt, – dass die Nutzung des historischen Tempelhofer Flughafenhangars durch diesen Verein öffentlich legitimiert sei. Das ist jedoch keineswegs der Fall. | Wie sollen die Künstler*innen der Stadt und ihre Interessenverbände, die sich u.a. in der Tempelhof AG seit Jahren konzeptionell um eine gemeinsame Nutzung des historischen Geländes bemühen, damit umgehen, dass dieser Betreiber unter dem Schwindeletikett „Berliner Kunsthalle“ zukünftig den zentralen Hangar bespielt. Mit Walter Smerling an der Spitze wurden beim Ausstellungsprojekt „Diversity United“ die in Berlin geltenden Mindeststandards für künstlerische Werkpräsentationen trotz einer satten Million öffentlicher Fördermittel vom Auswärtigen Amt nicht eingehalten. Und gegen alle gesellschaftlichen Verabredungen wurde mit einem zwölf-köpfigen Projektbeirat gearbeitet, der rein männlich-weiß ist sowie Sponsoren einbezogen, die im Skandal um die Paradise Papers auftauchen. Warum tragen Verantwortliche des Landes das mit? (...)

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Wolfram Isele, Joachim Sauter und das Team des Landesvorstands der Fachgruppe der Bildenden Künstlerinnen und Künstler in ver.di Baden Württemberg, Petra Pfirmann & Gez Zirkelbach: "Seit 50 Jahren erheben Künstlerinnen und Künstler und ihre Interessensverbände die Forderung nach Honorarzahlungen für das Zeigen ihrer Arbeit. Wie in anderen künstlerischen Sparten üblich, soll auch im Bereich Bildender Kunst eine Gage für einen Life-Auftritt bezahlt werden. Unser Live-Auftritt ist die Ausstellung. Aber bis heute gibt es in weiten Teilen des Kulturbetriebs Widerstände gegen die im Grunde selbstverständliche Tatsache: auch Künstlerinnen oder Künstler müssen von ihrer Arbeit leben können. 2016 hat Berlin als erstes Bundesland damit begonnen, bei Ausstellungen in den Kommunalen Galerien den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern Honorare zu zahlen. Das Berliner Modell war Vorbild für die Initiative der Fachgruppe Bildende Kunst in ver.di, im Vorfeld der Haushaltsberatungen der Stadt Stuttgart einen Etat für Ausstellungshonorare zu fordern. Gespräche mit dem Kulturamt und fast allen Fraktionen des Gemeinderats ebneten letztlich den Weg zu einem Haushaltsbeschluss für Ausstellungshonorare. Sowohl das Kulturamt, als auch der den Gemeinderat beratende Ausschuss für Kultur und Medien, unterstützten die Initiative. Der Beschluss ist auch ein Signal an andere Kommunen im Land und an die Landesregierung, jetzt ebenfalls konkrete Entscheidungen für Ausstellungshonorare zu treffen." (Auszug)

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Der bbk berlin stellt eine hilfreiche Broschüre der Illustrator*innen-Organisation für Freiberufler*innen zur Verfügung: "Mindestens eine*r von sechs Arbeitnehmenden ist heutzutage von psychischen Gesundheitsproblemen betroffen, darunter oftmals von Angstzuständen und Depressionen. Am Arbeitsplatz nehmen die Aufmerksamkeit für dieses Thema und Angebote zur Unterstützung der psychischen Gesundheit ständig zu. Doch für kreativschaffende Freiberufler*innen zeigt sich trotz der Masse hilfreicher Ressourcen immer noch eine deutliche Kluft zwischen Bewusstsein und Angebot. Und das ungeachtet der Vielzahl von Situationen, die sich auf das mentale Wohlbefinden von Kreativschaffenden auswirken und zu psychischen Beeinträchtigungen führen können. In diesem Leitfaden betrachten wir einige der häufigsten Herausforderungen von Kreativschaffenden und geben praktische Tipps und Strategien, wie sie sich damit besser arrangieren und um ihr psychisches Wohlbefinden kümmern können. Sehen Sie es als ersten wichtigen Ansatz, achtsam auf das eigene Befinden zu schauen. Alles Gute Ihre Illustratoren Organisation" ... und wir wünschen Freude beim Lesen - es lohnt sich.

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Alternativer - Leitfaden Kunst am Bau und Kunst im Stadtraum für das Land Berlin

Vorschläge zur Qualifizierung vorgelegt von Architektenkammer Berlin, bbk berlin e. V., Deutscher Künstlerbund und Büro für Kunst im öffentlichen Raum im Kulturwerk des bbk berlin

Die 9. Urheberrechtskonferenz der Initiative Urheberrecht fand am Montag, 22. November 2021, von 10.30 bis 15 Uhr im Hybrid-Format in der Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin statt. | Ein Thema ist der Umsetzungsprozess der EU-Urheberrechts- und der CabSat-Richtlinie in Deutschland und in anderen EU-Ländern. In Deutschland entstand ein deutlich verändertes Urheberrecht; Teile daraus wurden in ein neues Gesetz gegossen: das Urheberrechts-Diensteanbieter-Gesetz (UrhDaG). | Welche Auswirkungen sind schon bekannt? Wie reagiert die Musikbranche, die audiovisuellen Medien, wie andere Branchen? Gibt es erste Einschätzungen aus der Rechtswissenschaft?In Brüssel wird derweil weiter reguliert. Aktuell sind zwei Verordnungen in Vorbereitung, Digital Services Act (DSA) und Digital Market Act (DMA), die auch die Initiative Urheberrecht sicherlich noch länger beschäftigen werden. Es geht unter anderem um Plattformregulierungen – und der Diskurs darüber darf nicht ohne die Urheber:innen und ausübenden Künstler:innen geführt werden. Die Initiative Urheberrecht vertritt über ihre 40 Organisationen rund 140.000 Urheber:innen und Künstler:innen. | Die Aufzeichnung der Konferenz bleibt online verfügbar: Alle Redebeiträge und die Diskussionen können einzeln aufgerufen werden.

Initiative Urheberrecht

Stellungnahme des Atelierbeauftragten für Berlin zum Koalitionsvertrag für Berlin 2021-2026 von SPD, Bündnis90/Die Grünen und die LINKE | "Da kann man nicht meckern!" | Denn der heute vorgestellte Koalitionsvertrag für die nächste Legislaturperiode im Land Berlin | sieht folgendes vor: Atelierförderung und generell die Förderung kultureller Infrastruktur wird ausdrücklich auch wieder eine Aufgabe der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften. Darüber hinaus wird es wieder Atelierwohnungsneubau geben. Auch genossenschaftliche Atelierhausprojekte sollen gefördert werden. Das Arbeitsraumprogramm der Senatsverwaltung für Kultur und Europa soll aufgestockt werden, ausdrücklich ist dabei wieder von einem Atelieranmietprogramm des Atelierbüros die Rede. Hierbei ist auch sehr gut, dass die bisher praktizierte pauschale Zählung von Räumen als Maßstab der Zielerreichung im spartenübergreifenden Arbeitsraumprogramm aufhört und damit der Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Es ist auch zu begrüßen, dass die Politik weiterhin auf kooperative Stadtentwicklung bei ausgewählten landeseigenen Liegenschaften wie dem Haus der Statistik, dem Rathausblock und der Wiesenburg setzt und die Kooperationen mit der Stadtgesellschaft bei der Entwicklung neuer Standorte weiter ausgebaut werden soll. Auch die Aussagen zum Thema Konzeptverfahren lassen Spielraum für eine richtige Entwicklung. Dies ist alles gut und alles richtig, daher das Berlinische Lob in der Überschrift. Nun beginnen die Mühen der Ebenen. Der Atelierbeauftragte und sein Büro werden ihre ganze Arbeitskraft einsetzen, um möglichst schnell möglichst viel aus den Vorgaben des Koalitionsvertrages umzusetzen und aktiv zu begleiten.

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27.11.2021, 18—22 Uhr Launch der Webseite mit Konzert und Podiumsdiskussion | Sechs Fragen – 168 Antworten: 28 Künstler*innen wurden für das Projekt „THE DAY AFTER TOMORROW“ sechs gleiche Fragen zu ihrer Erfahrung mit der Corona-Pandemie gestellt. Das Ergebnis ist ein widersprüchliches Stimmungsbild, das Fragen aufwirft nach der prekären Situation der Bildenden Kunst angesichts der Pandemie.18:00 h / Launch des online-Projekts | 18:30 h / Konzert des Art Critics Orchestra: im here und jazz | 19:30 h / Panel mit Heidi Sill (bbk berlin), Harald Welzer (Soziologe), Andreas Templin, (Künstler) Moderation: Raimar Stange | THE DAY AFTER TOMORROW ist ein Projekt von Raimar Stange in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein am Rosa-Luxemburg-Platz e.V. Koordination und mehr: Andreas Templin.

EinladungDayAfterTomorrow