Kongress der Pro Quote-Bewegungen und Frauenverbände

Quotenkongress 2021

 

Unter dem Motto #ZusammenSindWirStärker veranstaltet Pro Quote Film am Samstag, den 13.11.2021 den bisher größten Kongress aller Pro Quote-Bewegungen. Mit Pro Quote Medien, Pro Quote Bühne, Pro Quote Medizin u.a.m. treffen sich hier nicht nur nahezu alle Organisationen, die sich für gerechte Geschlechterverhältnisse in ihrem jeweiligen Ressort einsetzen, sondern auch die Mehrzahl der wichtigsten Frauenverbände Deutschlands, wie Business and Professional Women (BPW), der Deutsche Frauenrat, EAF - Diversity in Leadership oder die Fair Pay Innovation (FPT). (Die Berliner Initiative "faire share" vertritt die Bildende Kunst auf dem Kongress.)

„Zuletzt hat der Fall Julian Reichelt mehr als deutlich gezeigt, dass es notwendig ist, übernommene Machtstrukturen zu hinterfragen“, sagt Esther Gronenborn, Vorstandsmitglied von Pro Quote Film. Die Zahlen der von Pro Quote Film mitinitiierten Beratungsstelle Themis zeigen, dass das kein Einzelfall ist. Im Jahr 2020 führten Themis-Beratungen zu 177 MissbrauchsFällen in deutschen Kulturbetrieben durch. „Das sind 177 Fälle zu viel!“, sagt Vorstandsmitglied Birgit Stauber. Von dem Kongress solle kurz nach der Bundestagswahl und mitten in den Koalitionsverhandlungen ein deutliches Signal für mehr Geschlechtergerechtigkeit ausgehen, so Stauber.

Rufe kommen auch aus der Politik: Gerade hat Bärbel Bas (SPD) als dritte Bundestagspräsident in der Geschichte mehr Präsenz von Frauen im deutschen Parlament eingefordert. Dort stellen sie mit 34 Prozent weiterhin eine Minderheit dar. In der CDU/CSU liegt der Frauenanteil mit 19,1 Prozent sogar noch darunter. Auch die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel merkte in einem Interview der Süddeutschen Zeitung an, dass eine Volkspartei der Parität nahe kommen und sie wollen müsse. Der Wahlkampf von Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Bündnis 90 / Die Grünen), belegte außerdem, dass sich Frauen insbesondere in gesellschaftlich exponierten Rollen nicht nur stereotype Fragen nach der Vereinbarkeit von Kindern und Karriere gefallen lassen müssen, sondern auch häufiger Opfer von Hate-Crime sind.

Für den deutschen Film und seine Förderung stellt Margrét Rún (Vorstand PQF) klar: „Unsere Medien reproduzieren noch immer ein veraltetes und sexistisches Frauenbild. Vor und hinter der Kamera hat sich in der Besetzung der Teams kaum etwas verändert.“ Die Gründe für den schwerfälligen Kulturwandel auf allen gesellschaftlichen Ebenen, soll der Quotenkongress untersuchen.

Der Quotenkongress startet um 12 Uhr mit einer einstimmenden Keynote von Prof. Dr. Isabelle Welpe (TU München). Die erste Podiumsdiskussion “Pro Quote. Systemfehler Männerquote” beginnt um 12:15 mit zahlreichen Vorstandsfrauen der Pro-Quote-Bewegung auf die um 13:30 weitere einflussreiche Frauen, wie etwa Sanne Kurz Filmemacherin, Rundfunkrätin und Mitglied des Bayerischen Landtags (Bündnis 90/die Grüne), treffen. Nach einem kurzen Unterhaltungsprogramm startet um 14:30 Uhr das zweite Podium “Zusammen sind wir stärker”. Hier diskutieren Jasmin Arbabian-Vogel (u.a. Präsidentin des Verbandes deutscher Unternehmerinnen), Dr. Helga Lukoschat (Mitbegründerin und Vorsitzende der EAF Berlin), Uta Zech (Präsidentin Business and Professional Women), Henrike von Platen (CEO & Founder Fair Pay Innovation) und Dr. Beate von Miquel ( Vorstand Deutscher Frauenrat). Eine Fragestunde an neu gewählte Politiker:innen - u.a. Frau Leni Breymaie (SPD) oder Ricarda Lang (Bündnis 90/Die Grünen) und Elisabeth Motschmann (CDU) - runden den Kongress ab.

PQF-Quotenkongress am 13.11 um 12:00_#ZusammenSindWirStärker - ProQuote Film (proquote-film.de)