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Unser Protest ab 9:00 Uhr vor dem Abgeordnetenhaus gestern zu den Kürzungen war laut, wütend und eindringlich. Die Abstimmung des Dritten Nachtragshaushaltsgesetz 2024/2025 – 3. NHG 24/2 im Plenarsaal verlief dagegen um 12:05 Uhr fast lautlos und löst doch gerade in der bildenden Kunst ein enormes Nachbeben aus! Klar ist: Der nun beschlossene Kürzungskahlschlag markiert einen kompletten Wechsel in der grundsätzlichen Haltung der Berliner Politik zu den Themen Ateliers, Diversität und Kunst im Stadtraum Produktionsräume für Kultur Zum einen wurde der operative Titel unseres Arbeitsraumprogramms, aus dem auch die geförderten Ateliers finanziert werden, um knapp 20 Prozent gekürzt und die Abschaffung der Kulturraum gGmbH, die die Mietverträge bündelt, eingeläutet. Zum anderen wurde der Titel, mit dem in landeseigene Gebäude und den Ausbau von Räumen investiert werden sollte, um 18 Millionen auf 3 Millionen gekürzt und damit die Weiterentwicklung des Programms ausgesetzt. Zwar wurde versprochen, dass eine Bestandssicherung gewährleistet sei und kein einziger Raum verloren gehen solle. Allerdings ist dabei noch vollkommen unklar, wie es organisatorisch und rechtlich weiter gehen soll. Diversität für den Kulturbetrieb Der Diversitätsfonds wurde kurz vor der vollständigen Abwicklung gestoppt, doch ein nachhaltiger Gestaltungsraum bleibt leider aus. Die dringend benötigte Förderung von Diversität in Kunstproduktion und -präsentation ist nicht gesichert. Wesentliche Angebote wie die Förderung von Diskriminierungskompetenz, Qualifikation und Empowerment wurden gekürzt – ein Rückschlag für den Abbau von Barrieren und die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts durch Kunst und Kultur. Kunst für den Stadtraum Der Senat halbiert die Mittel für Kunst im Stadtraum. Vom bisherigen Jahresbudget bleiben nur noch 187.500 Euro. Das ist ein eklatanter Einschnitt und eine deutliche Absage an eine Kultur für alle für die ganze Stadtgesellschaft. Für die Bildenden Künstler*innen bedeutet das ein gravierender Verlust an Chancen: Noch weniger Wettbewerbe, noch weniger Realisierungsaussichten, noch weniger künstlerische Teilhabe. Damit fällt die Stadt Berlin auf Kleinstadtniveau zurück und ist für die Kunst im öffentlichen Raum nicht mehr konkurrenzfähig mit Metropolen wie München, Wien, Paris und Düsseldorf. Nach der Kürzung ist vor dem nächsten Kahlschlag, denn auch 2026/2027 soll es nicht enden. Das nehmen wir nicht hin! Wir werden weiter für die Berufsinteressen der Künstler*innen kämpfen: mit Verwaltung, Politik und Kooperationspartner*innen im Austausch bleiben und uns dafür einsetzen, dass alle Ateliers im Programm bleiben können, Diversität und Vielfalt gelebt werden kann und die Kunst im Stadtraum gesichert wird. Kunst und Kultur sind in Berlin ein zentraler Baustein für eine lebenswerte Stadt mit Zukunftsvisionen – das wird zunehmend erkannt. Und wir werden dafür sorgen, dass es nächstes Jahr laut und deutlich von allen gehört wird! Frauke Boggasch und Birgit Cauer, Sprecherinnen Vorstand des bbk berlin e. V.

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Jubiläumsfeier: 50 Jahre Druckwerkstatt am 17.01.2025 | Ort: studio 1, druckwerkstatt im kulturwerk des bbk berlin, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin | Seit einem halben Jahrhundert ist die Druckwerkstatt im Kunstquartier Bethanien ein unverzichtbarer Ort der künstlerischen Produktion, der Inspiration und des Austauschs für bildende Künstler*innen. Einzigartig verbinden sich hier klassische und moderne Drucktechniken, die die Werkstatt zu einem lebendigen Produktionsort zeitgenössischer Kunst mit internationaler Bedeutung etabliert haben. An diesem besonderen Abend werfen wir gemeinsam einen Blick zurück auf die Geschichte und gleichzeitig nach vorn in die Zukunft. Euch erwarten die Eröffnung einer Papierausstellung, musikalische Beiträge, Snacks und Raum für Austausch und Begegnungen. | Wir freuen uns auf Euch. Gemeinsam wollen wir mit Euch 50 Jahre Druckwerkstatt im kulturwerk des bbk berlin feiern! Eure Druckwerkstatt | 17.01.2025 | 19 Uhr | Einlass ab 18.30 Uhr im Studio 1 und Druckwerkstatt im kulturwerk des bbk berlin, Mariannenplatz 2 | 10997 berlin

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„Die Nachsteuerung der Kürzungen in der Kultur opfert die Weiterentwicklung des Arbeitsraumprogramms. Das ist ein unerwarteter und plötzlicher Paradigmenwechsel, den wir aufs schärfste kritisieren. Der Aufbau einer Infrastruktur für freischaffende Künstlerinnen und Künstler aller Sparten durch die Sicherung von Arbeitsräumen war bis vor zwei Wochen ein Berliner Vorzeigemodell! Nun wird die Fortentwicklung abrupt gestoppt und damit die Aufbauarbeit der letzten Jahrzehnte riskiert.“ Frauke Boggasch, Vorstandssprecherin des bbk berlin Unstrittig war bisher quer durch alle politischen Bekenntnisse, dass das Arbeitsraumprogramm weiter ausgebaut werden sollte. 5.000 Räume bis 2030! Das war die Devise auch von Kultursenator Chialo. Wir erinnern uns auch an die schlagzeilenträchtige „Rettung“ der Uferhallen zu Beginn des Jahres. Nun werden die bisher bestehenden und geplanten 2.600 vorhandenen Räume dezimiert und damit alle dort arbeitenden Künstlerinnen und Künstler in Gefahr gebracht. Aus dem Titel zum Ausbau von Arbeitsräumen in landeseigenen Immobilien werden 18 Millionen gestrichen. Zudem sollen nebenbei in einer Entscheidung über die sogenannten SODA-Immobilien zahlreiche für die kulturelle Nutzung reservierte, landeseigene Immobilien nicht weiterentwickelt, sondern in private Hände gegeben werden. Damit rutscht die bisherige Politik, Raum für Kultur auf Landesebene zu sichern, weiter in den Hintergrund. Aus dem Titel des Arbeitsraumprogramms für den Erhalt bestehender Räume wurden zwar nun doch „nur“ 5 Millionen gekürzt, trotzdem sind das knapp 20 Prozent der Mittel und damit ein überproportional hoher Betrag, dessen Kürzung die Einkommensschwächsten in der Kulturlandschaft betreffen. Und noch mehr: Mit dem verbindlichen Kommentar, die Kulturraum gGmbH abzuschaffen, wird eine knappe Anweisung getroffen, deren Auswirkungen überhaupt nicht abzusehen sind. Bisher weiß niemand, wie die Abschaffung des Generalmieters der Arbeitsräume rechtlich umgesetzt werden kann, hohe Folgekosten sind zu befürchten. „Wir fordern die Politik nachdrücklich dazu auf, Verantwortung für alle Künstlerinnen und Künstler zu übernehmen, die mit einer verbindlichen Förderzusage Ateliers nutzen, und einen rechtssicheren Erhalt der Arbeitsräume zu garantieren! Außerdem müssen eine Neuausrichtung und eine verlässliche Planung für die Weiterentwicklung der Raum-Infrastruktur für die Bildende Kunst gemeinsam in Angriff genommen werden.“ Julia Brodauf und Lennart Siebert, Atelierbeauftragte Und die Leidtragenden? Das sind die freiberuflichen Kunstschaffenden, die trotz einem prekären Einkommen (ein Drittel der bildenden Künstler*innen lebt bereits unterhalb der Armutsgrenze) das Bild Berlins als Kulturmetropole maßgeblich mitprägen. Sie sind teilweise jetzt schon mit Kündigungen konfrontiert. „Der Atelierbeirat macht mit wiederholter Dringlichkeit auf die zunehmend äußerst prekäre Situation der bildenden Künstler*innen aufmerksam, mit der wir in unserer Arbeit konfrontiert sind. Die Bewerbungen der Künstler*innen auf geförderte Atelierräume zeigen in dramatischen Schilderungen ihre wirtschaftliche und soziale Lage. Dazu gehören unter anderem der Verlust der Ateliers auf dem freien Markt durch Kündigung oder unbezahlbare Mieterhöhungen. Wir stellen fest: Die Situationen der bildenden Künstler*innen hat sich im vergangenen Jahr rasant verschlechtert und die Verschlechterung nimmt weiter zu! Haushaltskürzungen im vorgesehenen Rahmen machen jahrelanges künstlerisches und förderndes Engagement unwiederbringlich zunichte und stellen zudem den Status Berlins als kulturelles Zentrum massiv in Frage: Sie gleichen einem Kahlschlag!“ Statement des Atelierbeirats, Dezember 2024 Seitens der Bildenden Kunst befinden sich 1.054 Ateliers in der Förderung durch das Arbeitsraumprogramm. Als Atelier-Anmietprogramm existiert die Förderung bereits seit 31 Jahren und ist eines der wichtigsten Instrumente der Förderung Bildender Kunst in der Hauptstadt. Im Volumen macht die Förderung der Ateliers für die Bildende Kunst im Rahmen des Arbeitsraumprogramms 70 % der spartenspezifischen Förderungen überhaupt aus, die das Land Berlin an bildende Künstler*innen vergibt. Rund 15.000 bildende Künstler*innen in Berlin leiden unter den horrenden Gewerbemieten und können ihren Beruf nur erschwert ausüben. Wir brauchen nach wie vor mindestens 3.000 bezahlbare Ateliers alleine für die Bildende Kunst und können auf kein einziges der vorhandenen verzichten. Wir kritisieren, dass dieser Senat das ganze Jahr über die Stadt durch den planlosen Umgang mit den Pauschalen Minderausgaben in einer Haushaltssperre belassen hat und es dennoch versäumt hat, frühzeitig mit einer verantwortungsbewussten und ressourcenschonenden Einsparungsplanung zu beginnen. Erkennbar fehlt es an Dialogen mit den Fachleuten in den Ressorts und an Kenntnis der Projekthistorien. Julia Brodauf und Lennart Siebert Atelierbeauftragte für Berlin und Leitung des Atelierbüros im kulturwerk des bbk berlin

Für Solidarität in der Kultur, kulturelle Vielfalt und einen Plan für die Zukunft der Berliner Kulturlandschaft | Am 19. Dezember stimmt das Berliner Abgeordnetenhaus über die vom Hauptausschuss abschließend verhandelten Kürzungen für die Berliner Kultur ab. Die geplanten Kürzungen gefährden massiv die kulturelle Vielfalt in Berlin. Solange das Kürzungsvolumen insgesamt nicht reduziert wird, bedeutet jede Erleichterung für einzelne Strukturen zusätzliche Belastungen oder das Ende für andere. Das akzeptieren wir nicht! Kunst und die Freiheit der Kultur haben einen hohen gesellschaftlichen Wert, der nicht an Wirtschaftlichkeit gemessen werden kann. Dass die geplanten Kürzungen vor allem dem kulturpolitischem Programm von Demokratiefeind*innen in die Hände spielen, ist mehr als bitter. Darüber hinaus verliert Berlin durch die nachhaltige Gefährdung der kulturellen Vielfalt den größten Standortvorteil, der Gäste in die Stadt zieht. Als nachgelagerte Folge wird damit auch die sich gerade wieder erholende Hotellerie und Gastronomie geschwächt. Durch das überproportional hohe Kürzungsvolumen von 130 Millionen Euro stehen zahlreiche kleine Kultureinrichtungen faktisch vor dem Aus. Die versprochene Tarifvorsorge reicht für die Bedarfe im Jahr 2025 nicht aus. Große Fragen wie der Weiterbau der Komischen Oper oder die Zukunft der Volksbühne sind immer noch ungeklärt. Und mit dem Ende des Arbeitsraumprogramms verlieren zahlreiche Künstler*innen ihre Ateliers und Berlin verabschiedet sich von bezahlbaren Räumen für Kunst und Kultur. [...]

Das fair share! Projekt kunst+care startet eine Umfrage, um Stipendienbewerberinnen und geförderte Stipendiatinnen mit Care-Verpflichtungen zu erfassen. Ziel ist es, spezifische Hürden für Künstlerinnen mit Sorgeverpflichtungen aufzudecken. Die erhobenen Daten dienen als Grundlage, um gezielte Fördermaßnahmen einzufordern, wie z.B. Wiedereinstiegsstipendien, Kinderbetreuungszuschüsse, Atelierstipendien oder familienfreundliche Residenzen. Mit dieser Initiative sollen strukturelle Hindernisse identifiziert und die Chancengleichheit für Künstlerinnen mit Care-Verpflichtungen nachhaltig verbessert werden. Ihr seid Künstler*innen mit Care-Verantwortung und habt euch auf ein Stipendium beworben oder ein Stipendium erhalten und wohnt in Berlin? Beteiligt euch bis 10. Januar 2025!

Die Berliner Sofort-Kürzungen für Kultur in Höhe von ca. 144 Millionen Euro – fast 13% – ab Januar 2025 haben mit einem seriösen Kürzungsplan nichts zu tun. Einsparungen in dieser Größenordnung zerstören nachhaltig die kulturelle Infrastruktur und werden zu drastischen Programmkürzungen, Entlassungen und Schließungen führen. Vielfalt, Exzellenz, Resilienz und Gesellschaftlicher Zusammenhalt stehen auf dem Spiel. Der Berliner Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhang hat nach dem ersten Bekanntwerden der Kürzungsvorschläge am 19. November substanzielle Fehler zugegeben und Verbesserungen versprochen. Am 26. November 2024 hat der Berliner Senat eine unveränderte Kürzungsliste beschlossen. Die Umsetzung dieser Kürzungsliste innerhalb von vier Wochen zum Jahresende erzwingt nun Insolvenzen und Kündigungen unterm Weihnachtsbaum. Das ist beides nicht: weder christlich noch sozial. Der Stornierung bestehender Verträge und Verpflichtungen folgen Schadensersatz und Rechtsstreitigkeiten. Das ist beides nicht: weder wirtschaftlich noch sparsam. [...]

Dieser Kahlschlag trifft die Berliner Künstlerschaft in ihren Grundfesten. Für viele Künstler*innen steht die Existenz auf dem Spiel. Daher lehnen wir die Kürzungen im Berliner Kulturhaushalt entschieden ab und fordern ihre Rücknahme. | Frauke Boggasch und Birgit Cauer, Sprecherinnen bbk berlin: „Sollte der Berliner Senat an den massiven Kürzungen im Bereich der Künstler*innen-Förderung, der künstlerischen Forschung, der Produktions- und Präsentationsorte, der Arbeitsräume, von Projekten für Kunst im Stadtraum, des künstlerischen Austauschs und der Kulturellen Bildung festhalten, zerstört er nachhaltig die mühsam aufgebauten und von den Kunstschaffenden durch unbezahlten Einsatz stets unterstützten Infrastrukturen der künstlerischen Produktion und Präsentation. Die Kürzungen gehen bis zur Einstellung von Förderprogrammen. Das ist ein überproportionaler Kahlschlag im Kulturhaushalt. Damit steht unsere Demokratie auf dem Spiel, die neben Exzellenz auch Vielfalt, Resilienz und Solidarität sichern sollte.“ [...]

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Dieser Kahlschlag trifft die Berliner Künstlerschaft in ihren Grundfesten. Für viele Künstler*innen steht die Existenz auf dem Spiel. Daher lehnen wir die Kürzungen im Berliner Kulturhaushalt entschieden ab und fordern ihre Rücknahme. Frauke Boggasch und Birgit Cauer, Sprecherinnen bbk berlin: „Sollte der Berliner Senat an den massiven Kürzungen im Bereich der Künstler*innen-Förderung, der künstlerischen Forschung, der Produktions- und Präsentationsorte, der Arbeitsräume, von Projekten für Kunst im Stadtraum, des künstlerischen Austauschs und der Kulturellen Bildung festhalten, zerstört er nachhaltig die mühsam aufgebauten und von den Kunstschaffenden durch unbezahlten Einsatz stets unterstützten Infrastrukturen der künstlerischen Produktion und Präsentation. Die Kürzungen gehen bis zur Einstellung von Förderprogrammen. Das ist ein überproportionaler Kahlschlag im Kulturhaushalt. Damit steht unsere Demokratie auf dem Spiel, die neben Exzellenz auch Vielfalt, Resilienz und Solidarität sichern sollte.“ Wibke Behrens, Geschäftsführerin im kulturwerk des bbk berlin: „Die historische Budgetkürzung um 10% im kulturwerk des bbk berlin betrifft vor allem die Produktionsbedingungen für die bildenden Künstler*innen: das geht direkt an die infrastrukturelle Substanz. Wir halten europaweit die größten Bildhauer,- Druck,- und Medienwerkstätten vor, in denen professionell internationale Künstler*innen arbeiten. Die Konsequenzen sind noch nicht abzusehen.“ Die Atelierbeauftragten für Berlin im kulturwerk, Lennart Siebert, Julia Brodauf: „Die Kürzungen im Rahmen des Arbeitsraumprogramms (ARP) für den Erhalt und Ausbau künstlerischer Arbeitsräume nehmen wir mit großem Schrecken zur Kenntnis. Das Atelierbüro im kulturwerk des bbk berlin, als wichtigster Partner bei der Vergabe geförderter Atelierräume, wird dennoch weiterhin seiner Verantwortung gerecht werden und sich um den Erhalt der Produktionsorte der Bildenden Kunst kümmern.“ Büro für Kunst im öffentlichen Raum im kulturwerk des bbk berlin, Martin Schönfeld: „Das Büro für Kunst im öffentlichen Raum verzeichnet Kürzungen von 73% für die künstlerische Gestaltung im Stadtraum. Das kommt der Einstellung des Programms gleich. Sollte diese Kürzung aufrecht erhalten bleiben, müssen bereits in Vorbereitung befindliche Wettbewerbs-verfahren sofort abgebrochen werden, gebundene Aufträge müssen storniert werden, Künstler*innen verlieren Beteiligungsmöglichkeiten, den öffentlichen Raum und dessen Entwicklungsperspektiven im Rahmen von Kunstprojekten zu thematisieren. Temporäre Kunstprojekte im öffentlichen Raum können nicht mehr stattfinden.“ Keine Investition bedeutet keine Zukunft. Der internationale Standort Berlin wird mit diesen Kürzungen dramatisch gefährdet.

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Kürzungen des Senats gefährden die Zukunft der Kulturhauptstadt Berlin Mit dem Beschluss des Berliner Senats wurde heute bekannt, dass der Kulturetat um 130 Millionen Euro gekürzt werden soll. Mit nur 2,1 % trägt das Kulturressort bereits jetzt wenig zum Gesamthaushalt bei, wird aber nun überproportional mit einem Kürzungsanteil von 13 % belastet. Wir lehnen diese Kürzungen entschieden ab und fordern ihre Rücknahme in den parlamentarischen Beratungen. Die Einsparungen zerstören nachhaltig die kulturelle Infrastruktur und werden zu drastischen Programmkürzungen, Entlassungen und Schließungen führen. Vielfalt, Exzellenz, Resilienz und Gesellschaftlicher Zusammenhalt stehen auf dem Spiel. Wie Kultursenator Joe Chialo es treffend zum Beschluss des Doppelhaushalts 2024/ 2025 erklärt hat: „Sich überlagernde Krisen, Teuerungen und Nachholbedarfe bei der Digitalisierung verschonen auch die Kulturszene unserer Stadt nicht. Daher brauchen wir eine kluge Schwerpunktsetzung und nachvollziehbares Agieren in allen Bereichen. Unser Doppelhaushalt 2024/2025 leistet dies. Wir müssen die kommenden zwei Jahre nutzen, uns krisenfest aufzustellen, den Reichtum und die Exzellenz unserer Kulturlandschaft zu erhalten und die Kultur in ihrer Bedeutung für unser Zusammenleben und als Kitt für unsere Gesellschaft zu wahren.“ Weitere Zukunftspläne siehe PM vom 15.12.2023/ Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Die Herausforderungen, vor denen die Kultur steht, haben sich im Laufe des letzten Jahres nicht geändert. Durch Einsparungen von Bundesmitteln, sowie geplanten Einsparungen im Bereich kulturelle Bildung hat sich die Mittelknappheit verschärft. Kürzungen für die Kulturförderung in historischer Höhe von 13 % erzielen einen exponentiellen Effekt auf die gesamte Kulturbranche und werden die Kulturhauptstadt Berlin dauerhaft beschädigen.

Als Reaktion auf einen vorläufigen Entwurf dieser Resolution ist eine breit getragene zivilgesellschaftliche Initiative entstanden. Ihr Offener Brief mit konkreten Vorschlägen für einen inklusiven Minderheitenschutz wurde vom bbk berlin e.V. mitgezeichnet und kann hier unterstützt werden. Wir begrüßen die öffentliche Debatte und damit die Formulierungsvorschläge zur Bundestagsresolution zum Schutz jüdischen Lebens "Wir, unterschiedliche zivilgesellschaftliche Akteur:innen, Wissenschaftler:innen, Jurist:innen sowie Kunst- und Kulturarbeiter:innen, begrüßen die oben genannten Formulierungsvorschläge zur Resolution zum Schutz jüdischen Lebens. Uns beunruhigt seit einigen Jahren, spätestens mit dem Aufstieg der AfD, der Anstieg von antisemitischen, antimuslimischen, rassistischen, misogynen und queerfeindlichen Entwicklungen in unserem Land. Autoritäre und rechtsextreme Tendenzen intensivieren die Vergiftung unseres gesellschaftlichen Klimas, wodurch Solidarität und Wohlwollen über ethnische und religiöse Grenzen hinweg erschwert werden. Ein Teil dieser Dynamiken ist der Angriff auf die konstitutionellen Grundlagen des Rechtsstaates, darunter das Gleichbehandlungsgesetz und die Grund- und Menschenrechte. Alldem stellen wir uns aktiv entgegen. Wir begreifen die Verteidigung von Grundgesetz und Demokratie und die Bekämpfung von Diskriminierung durch Antisemitismus und Rassismus als gesellschaftliche und politische Aufgaben, die sich gegenseitig bedingen und intrinsisch zusammengehören. [...]

Offener Brief