09.07.2023 | nd: Investoren in Berlin: Mit Kunst das Image polieren

09.07.2023 | nd, Peter Nowak: In Friedrichshain erinnern Aktivist*innen an das »Artwashing« von Immobilieninvestoren.

Bei hochsommerlichen Temperaturen haben sich am Samstagnachmittag Künstler*innen und Stadtteilaktivist*innen auf der Laskerwiese im Süden von Friedrichshain im Schatten der Großbaustelle Ostkreuz-Campus versammelt, um über Immobilieneigentum in Berlin zu reden. Eine zentrale Rolle spielt der Investor Pandion, dessen Firmenlogo unübersehbar auf den großen Kränen zu lesen ist, die hoch über der Wiese schweben. [...]

Das sorgt für Zustimmung bei Ulrike Jordan von der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst (NGBK). Der basisdemokratisch organisierte Kunstverein hat kürzlich seine Räume in der Oranienstraße in Kreuzberg im Zuge der Gentrifizierung verloren. Zu dem Thema bereitete die NGBK vor einigen Wochen im Rahmen der Langen Buchnacht in der Oranienstraße eine Veranstaltung vor. Diese sagte die NGBK jedoch kurzfristig ab, weil auch Pandion am Moritzplatz Teil der Buchnacht war. »Wir sehen das als Beispiel für Artwashing, mit dem Pandion durch Förderung von Kunst und Kultur Imagewerbung macht«, begründet Jordan die Absage.

Mit dieser Position blieb die NGBK unter den Organisator*innen der Langen Buchnacht weitgehend allein. Dabei gehöre die Förderung von Kultur zur Imagewerbung seit Jahren zum Geschäftsmodell von Pandion, so Jörg Franzbecker und Naomi Hennig. Sie sind Mitherausgeber*innen der »Berliner Hefte für Geschichte und Gegenwart der Stadt«, die sich aus künstlerischer Perspektive kritisch mit der derzeitigen Stadtentwicklung auseinandersetzen. Die aktuelle Ausgabe widmet sich unter dem Titel »X Properties« den unterschiedlichen Playern auf dem Berliner Immobilienmarkt. [...]

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