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Tagesspiegel: (...) Zuständigkeitschaos gefährdet bestehende Ateliers | Jetzt steht eine weitere landeseigene GmbH in der Kritik. Dieses Mal im Zusammenhang mit den vom Land geförderten Arbeitsräumen. Die Künstler aus der Lichtenberger Ateliergemeinschaft Herzbergstraße 127 wendeten sich Anfang März in einem Brandbrief an Kultursenator Klaus Lederer. Die Mietverträge für ihre Studios liefen Ende März aus, eine Verlängerung, normalerweise nur eine Formalität, sei nicht in Sicht. Die Gesellschaft für Stadtentwicklung (GSE), die im Auftrag des Landes den Generalmietvertrag hält, konnte die Untermietverträge bis kurz vor knapp nicht verlängern, weil die Kulturverwaltung die notwendigen Mittel nicht freigab. Erst am Freitag vergangener Woche kam das „Go“. Andere Atelierstandorte in Neukölln und Kreuzberg, deren Mietverträge in diesem Jahr verlängert werden müssen, bangen weiter. Was ist los? (...)

Invitation of the bbk berlin, CCA Berlin, Neue Nachbarschaft/Moabit to the panel discussion: Ukrainian Dispatch - Solidarity as Cultural Praxis during Wartime 14. März. Solidarität und Unterstützung für ukrainische Kulturschaffende: Vergessen wir nicht die Menschen, die sich entschieden haben, in der Ukraine zu bleiben, das Erbe zu schützen und unter prekären Bedingungen weiterzuarbeiten. Kunst, Kultur und Krieg. Ein Überblick zu brennenden Fragen mit kurzen Antworten | Brennende Frage 1: Wie kann man die Evakuierung von Kunstwerken während des Krieges unterstützen? Brennende Frage 2: Wie kann man Museen unterstützen, die im Zentrum feindlicher Auseinandersetzungen liegen? Brennende Frage 3: Welche künstlerische Praxis ist während des Krieges sinnvoll? Linkliste / Dokumentation || Solidarity and support for Ukrainian cultural workers Let’s not forget people who decided to stay in Ukraine, protect the heritage and continue working under precarious conditions. Art, culture and war. An overview of hot questions and quick answers | Hot Question 1: How to support the evacuation of artwork during the war? Hot Question 2: How to support museums that are at the center of hostilities? Hot Question 3: What artistic practice during the war makes sense? Links // Documentation:

Ukraine Depeche 14.03.2022

Was wir fordern

Was wir fordern: Mehr Stipendien, mehr Ateliers, mehr Mitarbeiter*innen für die Werkstätten und Büros | Im Wesentlichen sind es drei Punkte: 1. 500 regelmäßige jährliche Arbeits- und Recherchestipendien für bildende Künstler*innen, 2. Ateliersofortprogramm: Kurzfristige Schaffung 700 neuer Ateliers, 3. Mehr Personal für die Werkstätten und Büros des Kulturwerks

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Die in 30 Jahren bewährten Strukturen, die auf der Kooperation kompetenter freier Trägern aus der Zivilgesellschaft mit dem Land Berlin beruhen, werden zerschlagen: als erste Folge sind nun an vier Atelierstandorten alle Ateliers, insgesamt 77, und damit 88 Künstler*innen akut bedroht. Offenbar um jeden Preis sollen die freien gemeinnützigen Träger wie direkt die Gesellschaft für Stadtentwicklung GSE und indirekt das Kulturwerk des bbk berlin/Atelierbüro aus dem Atelieranmietprogramm herausgedrängt werden. Ohne jeden sachlichen Grund sollen an ihre Stelle eine von der Kulturverwaltung ins Leben gerufene Kulturraum Berlin GmbH, faktisch eine Senatsagentur, und die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH als deren Dienstleister treten. Wir sehen Zentralisierung und Bürokratisierung um ihrer selbst willen, ohne Kompetenz, mit unmittelbar schädlichen Auswirkungen. Weder Kulturraum Berlin GmbH noch BIM haben die notwendige Sachkunde und Erfahrung, um die Aufgaben der Generalmieterin GSE übernehmen zu können. Das aber ist nun beabsichtigt – unter chaotischen Umständen und mit dem offensichtlichen Ziel, künftig über die Flächen des Atelieranmietprogramms nach Belieben verfügen zu können. Um jeden Preis: Ob dabei seit Jahren bestehende Standorte gefährdet werden, spielt keine Rolle. So wurde der GSE von Verwaltung und Kulturraum Berlin GmbH zunächst untersagt, anstehende Verhandlungen über Vertragsverlängerungen für zwei größere Atelierstandorte abzuschließen, nun wiederum werden ihr die dazu nötigen Gelder aus dem Landeshaushalt nicht zugesagt. (...) weiter siehe PDF ->

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Lieber Herr Lederer, wir sind durch das Atelieranmietprogramm geförderte Künstler*innen und wenden uns an Sie, da unsere Verträge Ende März 2022 auslaufen, obwohl bei uns allen nach wie vor ein Anrecht auf Förderung besteht. Der Eigentümer der Immobilie möchte uns weiterhin die Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, die GSE gGmbH möchte uns gerne neue Verträge ausstellen. Der Senat bekundet, dass die vorhandenen Ateliers gehalten und das Atelieranmietprogramm ausgeweitet werden soll (siehe Koalitionsvertrag S. 1031). Und trotzdem stehen wir ohne Verträge da und sehen uns in unserer Existenz bedroht. Wie kann das sein? Die Antwort auf diese Frage macht uns sprachlos. Ich möchte hier Herrn Markus Bill (GSE gGmbH) zitieren, welcher uns auf die Anfrage nach einer Vertragsverlängerung folgendes geantwortet hat: "Leider ist im Rahmen der Umstrukturierung des Arbeitsraumprogramm nicht geklärt, wer die Zuwendung zu den Standorten bewilligt. Weder die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, noch die neu gegründete Kulturraum Berlin GmbH, die das Arbeitsraumprogramm seit Februar 2021 betreut, sehen sich in der Lage eine Zuwendung zu erteilen." Über ein Jahr nach der Umstrukturierung ist nicht geklärt, wer für uns zuständig ist! Sollte der Eigentümer unserer Immobilie (verständlicherweise) beschließen, sich nicht weiter dieser Unprofessionalität aussetzen zu wollen, stünden wir, die Künstler*innen der Herzbergstraße 127 plötzlich vor dem nichts. Nach über zwei Jahren der Pandemie und in einer Stadt, in welcher die Lebenshaltungskosten kontinuierlich steigen, ist es für Kunst- und Kulturschaffende von immenser Wichtigkeit, auf Initiativen wie das Atelieranmietprogramm zählen zu können. Dazu braucht es aber leider nicht nur guten Willen, sondern auch eine professionelle Umsetzung dieser Programme. Herr Dr. Lederer, bitte lassen Sie es nicht zu, dass wir – die Künstler*innen der Herzbergstraße 127 – unserer Ateliers verlieren, nur weil in ihrem Haus Unklarheit über Zuständigkeiten besteht. Bitte klären Sie dies schnellstmöglich und lassen uns unsere Vertragsverlängerungen zukommen. Wir erwarten eine umgehende Rückmeldung ihrerseits, unsere Zeit ist knapp. Wir rufen hiermit die Künstler*innen der Gerichtsstraße 23 (im Wedding) und der Karl-Marx-Straße 58 (in Neukölln) auf, sich diesem offenen Brief anzuschließen, da sie sich anscheinend in einer ähnlichen Situation befinden. Erhaltet den Kulturstandort Berlin, lasst uns nicht allein! Wir möchten dem bbk berlin und der GSE an dieser Stelle herzlich für die Unterstützung danken.

Rund 100 Vorfälle in fünf Jahren ergab die Sammlung von Angriffen, Bedrohungen und Anschlägen auf Kultureinrichtungen und Künstler*innen, die mit dem Projekt DIALOGE KUNSTFREIHEIT zusammengetragen wurden. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung werden Peter Laudenbach und Gäste einige Beispiele von politisch motivierten Angriffen auf Kulturinstitutionen vorstellen und diese einordnen. Zudem wird eine interdisziplinäre Expert*innenrunde über aktuelle Bedrohungen der Kunstfreiheit und Gegenstrategien sprechen. Das Projekt und die Veranstaltung wird unterstützt von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Die Kunst bleibt frei

Die Aktion wird von Vertreterinnen der wichtigsten Berliner Künstler*innenverbände und - initiativen wie Pro Quote Kunst (in Gründung), bbk berlin, Frauenmuseum Berlin, kunst+kind berlin, Verein der Berliner Künstlerinnen 1867, INSELGALERIE Berlin, GEDOK Berlin, Kunst & Kind München sowie vom Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) und SALOON Berlin unterstützt. Die Aktion findet ausschließlich im Außenraum statt und achtet alle Corona-bedingten Hygienemaßnahmen sowie auch den Denkmalschutz. Alle fair share!-Produkte sind weitgehend klimaverträglich und nachhaltig hergestellt. Die Aktion trägt sich durch unentgoltenes Engagement und Spenden.

fair share Aufruf zum 8. März

Mehr ist mehr ! Es geht um Geld. Was ist neu bei der VG-Bild Kunst? Wie funktioniert die Vergütung? Wie melde ich eigentlich richtig? Warum ist die Stimmrechtsübertragung bei der Berufsgruppenversammlung für uns wichtig? Konzept und Durchführung: Martin Zellerhoff und Susanne Kutter, Moderation: Wibke Behrens | Was ist die VG Bild-Kunst? Die Verwertungsgesellschaft wurde 1968 gegründet, sie hat 65.000 Mitglieder, von denen 15.000 Künstler*innen sind. VG Bild-Kunst vertritt die Urheberrechte für alle Urheber*innen, egal ob sie Mitglied in der VG Bild-Kunst sind oder nicht. Die Urheber*innen können die Rechte nicht selbst wahrnehmen und z.B. Gelder selbst unmittelbar von Werknutzer*innen einziehen. Stellvertretend für die Urheber*innen kassiert die VG Bild-Kunst als Ausgleich für erlaubte Nutzun-gen von Werken pauschale Abgaben von Firmen der Industrie, die Geräte herstellen oder betreiben, mit denen Kopien erstellt werden können. (Computer, Handys, Festplatten, Kopierer…) Diese Einnahmen sind eine Entschädigung für sogenannte erlaubte Nutzungen von Werken. ...

Kalep Tapp arrow

Abschlussbericht zur Untersuchung Studie zur materiellen Infrastruktur für Berliner Kultur und Kulturförderung von Dr. Corinna Vosse und Sina Wohlgemuth, Zentrum für Kulturforschung, Berlin, Februar 2022 | Ökologische und soziale Nachhaltigkeit sind wichtige Querschnittsthemen, die auch für die Kulturförderung Anforderungen stellen. Dies wird zunehmend bundesweit wahrgenommen. | Herausforderungen für eine zukunftsfähige Kulturpolitik liegen in den Themen Ressourcenschonung, Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft, aber auch der Aufbau von Strukturen für die nachhaltige Nutzung von Wissen, Werkzeug und Raum. | Um zu bestimmen, wie diese Anforderungen in den derzeitigen Strukturen für freie Kunst- und Kulturschaffende und Kulturvermittler*innen berücksichtigt sind, welche Potentiale und welcher Bedarf für eine eventuelle Ausweitung der Arbeitsinfrastruktur existieren und wie mögliche Szenarien für die Weiterentwicklung aussehen können, war eine Untersuchung erforderlich. | Die vom Bündnis Freie Szene Berlin e.V. zu diesen Fragen beauftragte Untersuchung wurde finanziert aus Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Abteilung Kultur. Die Leistungsbeschreibung, die Vergabe mittels Jury und die Begleitung der Umsetzung wurde von der AG Materielle Infrastruktur der Koalition der Freien Szene für den Bündnis Freie Szene durchgeführt. | Das Zentrum für Kulturforschung (ZfKf) hat für die Umsetzung der ausgeschriebenen Leistungen ein detailliertes Angebot mit drei Arbeitspaketen entwickelt: Das erste Paket sah eine Internetumfrage unter freien Kunst- und Kulturschaffenden und Kulturvermittler*innen in Berlin vor. Im zweiten Paket standen qualitative Interviews mit Vertreter*innen von Kultureinrichtungen, mit Praktiker*innen und Expert*innen für Kreislaufwirtschaft und mit Dachverbänden der Wirtschaft im Vordergrund. Im dritten Arbeitspaket wurden die Ergebnisse aus diesen Schritten ausgewertet und mit Recherchen sowie in Workshops weiter qualifiziert. Auf dieser Basis wurden Empfehlungen für die Weiterentwicklung abgeleitet und ein Baustein für eine ressourcenschonende materielle Infrastruktur für Kulturschaffen in Form einer Online-Plattform in seinen Grundfunktionen angelegt.

Studie zur materiellen Infrastruktur Berliner Kultur

Immer wieder wird in Berlin versucht, Orte und Ideen der Stadt zu überschreiben und marketinggerecht neu zu branden. Wie aus einem Steinbruch wird aus der Stadt das herausgeholt, was für Verwertungszwecke brauchbar ist. Der Bürgermeister Klaus Wowereit wollte eine Kunsthalle / based in berlin, weil es zu seinem Image der arm-aber-sexy Stadt passte. Der Bürgermeister Michael Müller wollte die Volksbühne neu aufsetzen ohne zu verstehen, was Theater ist. Nun wurde der Stadt eine „Kunsthalle“ zahlungspflichtig aufgepfropft, ohne Verständnis für den Begriff „Kunsthalle“ sowie seiner Überschreibung im Berliner Kontext. Immer wieder wurde also top-down etwas von der Stadt Geschaffenes übernommen ohne öffentlichen Diskurs, Beteiligung oder Mitsprache. Wir meinen, so funktioniert Stadt nicht. Wir meinen, das widerspricht unserem Recht an Stadt. Und das wollen wir gemeinsam besprechen. Daraus abgeleitet stellen sich Fragen, wie Flächen und Gelder vergeben werden, wie Politik gemacht wird, ob direkt, transparent, im Diskurs stehend, zugunsten der Allgemeinheit oder stattdessen top-down, in Hinterzimmern, nach Gutsherrenart und der parlamentarischen und somit auch der öffentlichen Kontrolle entzogen. Ist die aktuelle Governance nicht nur hinsichtlich der sogenannten „Kunsthalle“ oder des ehemaligen Flughafens Tempelhof unhaltbar oder ist sie nicht vielmehr symptomatisch für die Politik in dieser Stadt? Das muss sich ändern.

Podiumsdiskussion: zur Kunsthalle Berlin im Flutgraben

v.l.: Harry Sachs, Heidi Sill, Zoë Claire Miller, Christophe Knoch, Daniela Brahm, Annette Maechtel